VÖ: 30.01.2018
Label: Sliptrick Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Da wär mir doch beinahe etwas Verheerendes passiert. Bekomme ich doch eine Promo der Band Machine Gun Kelly und das erste was ich mache ist, daß ich versuche via Facebook an weitere Informationen über die Band zu gelangen. Und aus versehen „like“ ich eine unsägliche Hip Hop Truppe, die sich genau so nennt und wundere mich über alles. Zum Glück dann doch noch die richtigen Machine Gun Kelly gefunden, die Hip Hopper wieder gelöscht und durchgeatmet....
So in etwa passiert mit den italienischen Hard Rockern / Metallern Machine Gun Kelly, die gerade ihr drittes Album herausgebracht haben. „No Easy Way Out“ heißt das gute Stück und bietet 10 Songs ehrlichen Rock'n Roll bzw. Metal. Die Jungs gibt’s also schon eine Weile und die Erfahrung merkt man den Musikern an. Nach einem kurzen Intro („Broadcasted Humanity“) mit Radioannouncement beginnt der Hard Rock Reigen gleich schön rollig mit „Broadcast King“. Man hört, daß die Band aus dem Umfeld amerikanischen und skandinavischen Hard Rocks mit Rauhbein Attitüde kommt. Viel erinnert an Ami Bands der Marke Mötley Crüe, Guns'n Roses oder Skandinavier a'la Hardcore Superstar. „Aileen“ und damit die erste Halb-Ballade fährt gar selige Dokken-Zeiten auf.
Auch schnellere Nummern haben Machine Gun Kelly drauf. „Eye Of The Storm“ flitzt dürch die Wüste, denn die Nummer beginnt mit Stonervibes und Gluecifer-Noten. Die Songs grooven meist wie Sau und nageln sich durchaus in den Gehörgängen fest, so daß man die Platte immer wieder gerne auflegt. Gerade wenn man mal positiver gestimmt ist. „Stand Of Fall“ wird gar als episch bezeichnet. Nun ja, soweit würde ich jetzt nicht gehen, aber der Refrain hat schon so etwas wie von einer Hymne.
Sänger MG Miche hat seine Stimme jederzeit im Griff und variiert immer mal wieder zwischen rotzig und frech und metallisch aggressiv. Auch im Sound macht sich immer mal wieder härtere Ausrichtung bemerkbar. Mal klingt's fast wie leichtere Metallica, mal etwas nach Motörhead bei „Take What You Need“. Und die Riffs vom Abschlußsong „Boogeyman“, der Name ist Programm, zeigen die musikalische Klasse von Gitarrist Jan hervorragend auf.
Machine Gun Kelly sind der perfekte Abschluß eines harten Arbeitstages, wenn man voller Schweiß und Dreck sich das erste Feierabend-Bierchen öffnet und noch ein bisschen ölig an der Harley rumschraubt. Ungeduscht wird hier gerockt und gerifft mit Songs, die schnell ins Ohr gehen und von Hard Rock, Stoner über Metal vieles bietet, was einem den Rockeralltag versüßt. Kaum zu glauben, daß das hier Italiener sind. Die Jungs können was, keine Frage.
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