VÖ: 30.04.2021
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Irgendwie erinnert mich das Albumartwork von „Infernal Power“ und der Schriftzug von Lucifuge ein wenig an Bathory. Und auch musikalisch liegt ein Hauch Black Metal im Schaffen des deutschen Quartetts. Ursprünglich als One-Man-Show von Mainman Equinox gegründet, hat man es mittlerweile zu einer vollwertigen Band geschafft und mit „Infernal Power“ das zweite Album in petto.
Auf den 10 Song geht es rundweg knallhart zur Sache. Speediger, meist punkiger Metal wird mit schwarzmetallischen Zutaten vermischt, was ein zuweilen derbes Hörerlebnis auslöst. Ab und an erinnern mich Lucifuce an die ganz alten Razor, die mit ungefähr dem gleichen „Charme“ auftrumpften. Auch vom versifften, aggressiven Gesang her ist zudem ein deutlicher Cronos/Venom Einfluss zu spüren.
So preschen reisserische Songs wie „Black Batallions“, „Temples Of Madness“ oder der Titeltrack schnell voran und ziehen kompromisslos ihr Ding durch. Etwas langsamer, um nicht zu sagen doomiger wird’s beispielsweise bei „Beneath The Eyes Of The Black Flame“, wo ich wiederum einen leichten Bezug zu Bathory ausmache. Der basische Direkt-in-die-Fresse- Sound könnte auch von Haudrauf-Kombos a'la Warfare stammen. In „gemäßigteren“ Momenten, wenn man diese so bezeichnen will, kommen auch mal alte Exciter oder Thrash Bands wie Destruction in den Sinn.
Handwerklich sägen die Gitarristen alles zusammen, der Gesang ist wie gesagt ziemlich derb und die Rhythmusfraktion donnert mit recht old schooligem Sound nach vorne. Abwechslungsreich ist „Infernal Power“ nicht unbedingt. Im selbst gesteckten Rahmen ähneln sich die Songs doch sehr. Für Fans, denen es gefällt, wenn eine Band keinen Millimeter von ihrem Stil abweicht, sind Lucifuge geradezu ideal.
Wer also wieder mal kompromisslos und halsbrecherisch den Nacken schütteln will, kann bedenkenlos bei „Infernal Power“ zuschlagen. Luft zum atmen gibt es hier selten und keinesfalls wirkt das Geschrote naiv oder einfallslos stupide. Das hat alles so schon seinen Sinn und gut rein laufen tun die Songs zudem. Für die derbere Metalgemeinde ein gefundenes Fressen. Schöngeister hören besser weg.
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