VÖ: 29.10.2021
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Ein affengeiler und zugleich witziger Bandname, ein cooles Albumcover. Das sind schon mal Pluspunkte, bevor man überhaupt einen Takt des neuen Albums „Too Old To Die Young“ gehört hat. Wir reden hier von den, natürlich, Schweden Lou Siffer And The Howling Demons, einer Band die sich 2008 gegründet und bisher ein EP und zwei vollständige Alben veröffentlicht hat. Musikalisch liegen die Jungs fast schon erwartungsgemäß im rotzigen Hard Rock’n Roll mit oftmals punkiger Attitüde und etwaigen Motörhead Zitaten.
Bei dem Album geht vom ersten Song „The Worm“ bis zum Rausschmeißer „Can’t Slow Down“ durchgehend die Post ab und man spürt in jeder Faser die Energie, welche die Band aus Uppsala in den Songs und durch die Songs transportiert. Sänger K.OZ röhrt mit äußerst rauhem Stimmorgan durch die Nummern und bringt tatsächlich die ein oder andere Lemmy-Kauzigkeit mit ein. Vornehmlich schnell wird durch Gitarrist Kahn Iball (mein Gott, was für Pseudonyme) durch die Songs gerifft und gegroovt. Technisch ist das alles zudem sehr stark gespielt.
Auch der Bass von Bandnamengeber Lou Siffer ist immer präsent und zitiert ein ums andere Mal Motörhead Tieftöne, man spürt förmlich den Bomber herannahen. Viele der 12 neuen Songs versprühen punkige Atmosphäre, kommen oft unter drei Minuten ins Ziel. Einzelne Titel hier hervorzuheben bringt nichts, alles knallt in ähnlicher Art und Weise aus den Boxen. „Amplifire“ (mit Wortspielen haben’s die Jungs offenbar), „Final Nail In The Coffin“ oder „Devil In Me“ sind direkt auf den Punkt hauende Abrisse, die so schnell vorbei sind, wie sie begonnen haben.
Etwas gemäßigter, wenn man das überhaupt so sagen kann, sind die „Longtracks“ über 3 Minuten wie „White Hollow God“ oder das abschließende „Can’t Slow Down“, die durchaus auch mal eine längere, melodische Gitarrensolo-Passage erhalten haben. An der Grundausrichtung ändert aber auch das nichts. Rotziger Hard Rock’n Roll mit Punk-Flair, der amtlichen Gesang, Shout-Refrains und manche kurze Kreischpassage präsentiert und laut Aussage der Band eine „giftige Autoshow voller Alkohol, schneller Autos und dem Tod" darstellt.
Ja, Lou Siffer And The Howling Demons sind ein Leckerbissen für Freunde total abgehender Rocksounds, kauziger Biker-Gangs, Motörhead-Quereinsteiger und Liebhaber solcher Bands wie Misfits, Turbonegro oder Schweden-Happen a’la The Hellacopters. „Too Old To Die Young“ ist Programm und lässt die Schweine tanzen.
Cooles Album !!
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