VÖ: 06.09.2024
Label: Rock Attack
Autor: MC Lucius
Bewertung: 8,5 / 10
Im Frühjahr 2017 gründeten der Texaner Chase Wilborn und der Frankfurter Julian Lapp in der Banken Metropole am Main die Band LOSING GRAVITY. Von Beginn an lautete ihr Motto American Rock'n'Roll trifft Frankfurt Rock City. Dabei verbinden sie stadiontaugliche Rock Mucke mit Alternative Klängen. Ein Spritzer Southern Rock darf dabei auch nicht fehlen, was sie auch durchaus befähigt, die Südstaaten Legende Molly Hatchet als Support auf Tour zu begleiten.
"All In" ist nach dem 2022 erschienenen Erstlings Werk "Headed South" der zweite Longplayer des Fünfers und prescht mit seinen knackigen, eher kurz gehaltenen elf Songs (Spieldauer: 41:23), gehörig nach vorne. Natürlich finden sich auch Mid Tempo Nummern wie das atmosphärische "Outside" oder das unwiderstehlich groovende "Rolling Stone" zwischen den straight ahead Brettern vom Schlage "All In" oder "Saturday Night" und sorgen so für willkommene Abwechslung im Kontext des Albums.
Konträr zum Bandnamen Losing Gravity verliert die Band zu keinem Zeitpunkt ihre Schwerkraft und zeigt sich stets geerdet, wie sie auch in "Let's Ride" singen "we are running wild, we are running free". Aufgenommen wurde "All In" im Bazement Tonstudio des erfahrenen Musikproduzenten Markus Teske im Taunus, der auch schon an "Headed South" Hand angelegt hatte. Dieser besitzt ein untrügliches Gespür dafür, wie man aus erstklassigem Songwriting dank wohl dosierten, niemals überfrachteten, Arrangements Rocksongs mit musikalischem Tiefgang erschafft. Auf künstlich erzeugte Gimmicks ist diese Produktion nicht angewiesen. Im Gegenteil, Losing Gravity dürfen ihre von zahlreichen Live Shows, u.a. als Opener für Kissin' Dynamite, Bonfire oder Thundermother, erprobte Power auch im Studio voll entfalten.
Letztlich bleibt nur ein Wermutstropfen beim genussträchtigen Reinziehen der Scheibe. Die doch etwas kurz geratene Spieldauer von nicht einmal einer dreiviertel Stunde. Doch der geneigte Hörer kann dann natürlich auch noch auf den ersten, bereits weiter oben erwähnten, Langdreher sowie auf die 2020 veröffentlichte EP "All You Ever Needed" zurückgreifen.
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