VÖ: 24.08.2018
Label: Junko Johnson Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
So lernt man neue Bands kennen. Ein Freund aus den USA hat mich auf die Band aufmerksam gemacht. Lords of The Trident wurden bereits im Jahr 2008 gegründet. Bisher veröffentlichten die Musiker aus Madison (Wisconsin) drei Alben und einige EP’s. Sie teilten die Bühne mit namhaften Bands wie Steel Panter, Helloween, Unleash The Archers oder Puddle Of Mud. Allerdings ist der Bekanntheitsgrad beschränkt auf Nord-Amerika. Vielleicht ändert sich das ja mit dem Ende August erscheinenden vierten Studioalbum “Shadows From The Past”.
Schon beim Opener “Death Dealer” zeigt der Fünfer deutlich, wo es langgeht. Lords Of The Trident bewegen sich im Fahrwasser von Bands wie Judas Priest, Saxon, oder auch Iron Maiden, also in guter alter NWOBHM Tradition. Demzufolge ist das Markenzeichen der Musik die doppelte Gitarren-Spitze, ob bei den knallenden Riffs oder den zum Teil genialen Soli. Dazu passt hervorragend die klare kraftvolle Stimme von Sänger Fang VonWrathenstein. Man wird das eine oder andere Mal an den großen Ronny James Dio erinnert. Ok tatsächlich heißt der Mann wohl Ty Christian. Auch die anderen Bandmitglieder warten hier mit Künstlernamen auf.
Für mich ist “Burn It Down (With Fire)” der absolute Höhepunkt des Albums. Hier konnte die kanadische Sängerin Brittney Slayes (mit bürgerlichem Namen Brittney Hayes) von Unleash The Archers als Duett-Partnerin verpflichtet werden. Gnadenlos hart und schnell gespielter Power-Metal. Und auch Brittney beherrscht die hohen Screams. Das Video zum Song ist durchaus sehenswert. Zur Abwechslung gibt es dann im Anschluss mit “Figaro” eine großartige Metal-Hymne. Und “The Nameless Tomb” animiert zum Mitmachen, Mitsingen, Mitbangen. Live geht der Song ganz sicher richtig ab. “The Gatekeeper” ist ein würdiger Schlusssong. Erneut ist hier der Geist von Dio zu spüren.
“The Most Metal Band on Earth”, so lautet der augenzwinkernde Untertitel zum Bandnamen. OK, bis zur Weltherrschaft ist es noch ein gutes Stück Weg. Aber auf “Shadows From The Past” zeigen die US-Boys, dass es ihnen durchaus ernst damit ist. Sie haben ein grundsolides Album eingespielt, das von Anfang bis Ende für großen Hörspaß sorgt, auch wenn sie die Genialität der genannten Vorbilder nicht ganz erreichen.
Der nächste Karriereschritt, der Sprung nach Europa, sollte jedoch durchaus machbar sein. Allerdings sollten sie sich von ihren albernen Künstlernamen trennen.
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