VÖ: 06.09.2019
Label: Despotz Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Nach dem Ende von Sister Sin, hatte Sängerin Liv Jagrell entschieden, unter dem Namen Liv Sin musikalisch weiterzumachen. Brachte ein vielbeachtetes Album („Follow Me“) heraus und darf jetzt mit einem neuen Album „Burning Sermons“ auf weitere Erfolge hoffen. Denn Liv hat der Band weiteren Feinschliff verpasst und der Rohheit des Debuts mehr Melodien verpasst.
Natürlich lebt die Musik von Liv Sin hauptsächlich von der starken Stimme der Lady, die mit ihrem rauhen Organ eher wie eine Mischung aus Leather Leone und Lee Aaron klingt, als die vielen Trällerelsen, die in der Szene herumjaulen. Auch auf „Burning Sermons“ liefert Liv eine Bandbreite ab, die sich hören lassen kann. Beginnend beim ruppigen Opener „Blood Moon Fever“ über Hits wie „War Antidote“, „Hope Begins To Fade“ (im Verbund mit Björn Strid von Soilwork/Night Flight Orchestra) und „Slave To The Machine“, bei denen die markante Röhre der Sängerin in aggressiver Art heraussticht, bis hin zur amtlichen Düster-Ballade „Ghost In The Dark“, bei welcher Liv beweist, daß sie durchaus auch mit Klargesang überzeugen kann. Alles geschmeidig und anerkennenswert.
Musikalisch wandert man neben den härteren straighten Nummern, diesmal wie erwähnt auch auf melodischeren Pfaden. Was nicht zuletzt auch damit zu tun hat, daß man gewisse symphonische Klänge integriert, die auch einer Band wie Kamelot gut zu Gesicht stehen würde. Das nimmt manchen Songs allerdings ein wenig die Schärfe, welche durch die gute Gitarrenarbeit von Patrick Ankermark und Chris Bertzell im Prinzip durch heavy Riffs erzeugt wird. Hier wäre eventuell mehr Abriss nötig gewesen, so bremst sich die Band durch viele Powermetal Sequenzen selbst etwas aus.
Was insofern schade ist, da die Produktion von Emil Nödtveidt (Deathstars) alle Voraussetzungen schafft, wurchtig und bissig aus dem Vollen zu schöpfen. Chance ein bisschen vertan würde ich sagen. Dennoch ist „Burning Sermons“ ein gelungenes zweites Album von Liv Sin, daß etwas andere Tendenzen aufweist, wie noch das Debut. Ob einem die Ausrichtung hin zum Power Metal gefällt, muß jeder selbst entscheiden. Die Sängerin selbst ist und bleibt eine Wucht.
Kommentar schreiben