LESSON IN VIOLENCE - The Thrashfall Of Mankind

Wer denkt nicht an „Bonded By Blood“ von Exodus, wenn er den Bandnamen Lesson In Violence hört. Die junge, 2019 gegründet Band aus Schweinfurt macht auch gar keinen Hehl daraus, woher die Einflüsse ihrer Musik stammen. Und tatsächlich liefern die Bayern auch kompromisslos räudigen Old-School-Thrash Metal, direkt ins Gesicht und mit Inspirationen mehr aus dem US-Thrash denn dem europäischen. „Thrashfall Of Mankind“, so nennt sich das Debut, bietet 11 Songs die schwer nach 80er/90er Thrash Metal der Marke Overkill oder eben Exodus müffeln und so ist die Zielgruppe auch sofort abgesteckt.

Sänger Florian Negwer ist ein typischer Thrash-Schreihals, der weniger in Höhen und Tiefen variiert, sondern meist straight die Lyrics herausbrüllt. Diese handeln ziemlich thrash-affin von Hass und Zerstörung, schlagen aber auch sozialkritische Themen an („Social Madness“, „Scum Of Society“). Um dem Geschredder gerecht zu werden und die Riffs schön knallen zu lassen, haben Lesson In Violence mit Florian Helbig und Andre Loesch gleich zwei Gitarristen in den Reihen. Von modernen Klängen keine Spur, alles spielt sich im Old-School Bereich ab und lässt die vertonte Rohheit in Stücken wie „Time To Kill“ oder „C.H.A.O.S“ für sich selbst sprechen.

In den Refrains gibt’s fast schon gewohnt immer wieder prägnante Gang-Shouts zu hören, was den Aggro-Level zusätzlich erhöht. Mit „Thrash Metal Mankind“ wird dann auch noch der Musikrichtung an sich gehuldigt, ob’s in Zukunft zur Bandhymne reicht, werden wir sehen. Drummer Matthias Krapp verdrischt seine Felle mit ordentlich Punch, Basser Roland Schäfer legt mit den tiefen Saiten das brachiale Gerüst, ohne sich aber in den Vordergrund zu spielen.

Viel mehr gibt es im Prinzip über Lesson In Violence nicht zu sagen. Die Jungs wirken äußerst authentisch und nehmen den Auftrag, den Old-School-Thrash weiterzuführen, offensichtlich sehr ernst. Sämtliche Songs kommen straight in the ass und lassen keinen Platz für technische Spielereien oder aus dem Rahmen fallende Melodien. Purer, US-beeinflusster Thrash also, der für alle Fans von Exodus, Overkill, Vio-Lence etc., und dabei deren früheren Alben, ein Schmankerl darstellen sollte.

Frischer Old-School-Wind also aus Schweinfurt und sicherlich auch wie gemacht, um auf den Live-Brettern dieser Welt gehörig Staub aufzuwirbeln und abzuräumen. Hoffen wir, daß das demnächst wieder gelingt.