VÖ: 02.08.2019
Label: Screeech Rec.
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Southern Rock hat seine Wurzeln in den Südstaaten der vereinigten Staaten. Man denkt dabei sofort an die Allman Brothers Band oder auch Lynyrd Skynyrd. Aber auch Blackberry Smoke oder aktuell die Allman Betts Band. Southern Rock wird auch im Süden Deutschlands gespielt. Leaving Spirit stammen aus Würzburg (Unterfranken). Gegründet wurde die Band im Jahr 2016. Die Musiker sind zwischen 17 und 21 Jahre alt. Als weitere Vorbilder werden unter anderem Neil Young, Whiskey Myers und ZZ Top genannt. Damit ist klar, dass auch Einflüsse von Country- und Bluesrock in den Songs zu hören sind. Anderthalb Jahre hat das Sextett an dem Debüt gearbeitet. Seit Anfang August liegt das Ergebnis vor, das Album “Things Change”.
Schon bei “Stranger On The Road” kann man die rauchig klingende Stimme von Paula Frecot genießen. Passend dazu rockende Gitarren. Das ist eher ein klassischer Rock Song. Es ist deutlich zu hören, dass die Band gleich mit drei Gitarristen arbeitet. Das sorgte für druckvollen Sound. “Mississippi Bridge” klingt dann schon wesentlicher deutlicher nach Southern Rock. Man fühlt sich versetzt in einen Saloon des amerikanischen Südens. Country und Western Style präsentieren die Franken dann bei “Free In My Mind”. Das ist der Sound von Freiheit und Abenteuer. Hierzu wurde auch ein Video produziert. Und so geht es weiter mit viel Abwechslung. Mal bluesig (“Both Of Us”), dann wieder mit schönen Country-Klängen (“The Girl On The Train”).Immer wieder kann man auch die Slide-Gitarre hören, die dieses Genre prägt. Beispiel gefällig? Man höre in “Always The Same” rein. Und dann gibt es auch wieder straighte Rocker wie “Old Lady”. Hier singt Paula offensichtlich im Duett mit Band-Kollegen Florian Eppel. Ein weiterer Höhepunkt ist “Red Leaves”. Ich liebe die bluesige Mundharmonika. Und diese kann man bei diesem ruhigen Song mehr als genug hören. Zum Schluss rocken Leaving Spirit mit “Dead Lie” und dem Rausschmeißer “Keep Rockin’ Alive” noch einmal so richtig los.
Ich gestehe, ich befinde mich in einem Dilemma. Noch vor wenigen Wochen hätte ich “Things Change” als herausragendes Southern Rock Album bezeichnet. Aber kürzlich habe ich das Debüt der Allman Betts Band (“Down To The River”) bewertet. Und damit müssen sich die Franken nun messen lassen. Sie haben (noch) nicht die Qualität der großen Southern Rock Bands. Und “Things Change” ist auch kein reinrassiges Southern Rock Album. Auch vielfältige Rock-, Blues- und Folk-Einflüsse werden in den Gesamt-Sound eingebaut. Trotz allem kann man konstatieren, Leaving Spirit haben ein gutes Debüt-Album veröffentlicht. Die Musik macht von Anfang bis Ende Spaß. Davon hätte ich gern mehr, nicht nur auf CD sondern auch live
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