VÖ: 08.04.2022
Label: Cleopatra Records / Deadline Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5/ 10
Die Briten Leader Of Down haben einen nicht unerheblichen Bezug zu Motörhead. Zum einen ist dies die letzte Band des leider verstorbenen Michael „Würzel“ Burston gewesen, zum anderen wurde Bassist Tim Atkinson beim Song „Cat‘s Eye Night“ von einer Nacht lyrisch inspiriert, in der er mit Lemmy mal an einem älteren Song arbeitete. Dieser befand sich auf dem Debut Album „Cascade Into Chaos“. Mit „The Screwtape Letters“ kommt jetzt der Nachfolger heraus.
Dabei klingt die Musik von Leader Of Down nicht unbedingt nach Motörhead. Eher klassischer Hard Rock/Metal der End-70er/Anfang-80er Jahre steht auf dem Programm. Beim kernigen, durch klassische Riffs gesteuerten Sound, kommen einem Bands wie Y&T, Tank oder auch mal alte Judas Priest oder Saxon in den Sinn. Sänger Matt Baker besitzt darüber hinaus eine zwar etwas knödelige, aber hervorragend zum Sound passende Rockstimme, die absolut nicht von der Stange ist.
10 Songs lang, angefangen beim erwähnten „Cat’s Eye Night“ rocken die Leaders Of Down flott und eingängig durch’s Album, haben mit Alex Ward einen starken, klassisch riffend und solierenden Gitarristen an Bord und wissen auch sonst mit ihren old-schooligen Hymnen der Marke „Holloway Motel“, „Hitman“ oder dem Titelsong zu überzeugen.
Die generell positiven Vibes, welche die Jungs, die von Würzel nach dem Status Quo Song „Down Down“ benannt wurden, nehmen zum Ende des Albums immer mehr zu. So ist „Whiskey Preacher“ fast schon ein Hard Rock-Trinklied. Ob er Lemmy persönlich gewidmet ist, weiß ich jetzt aber nicht. Und auch „You Might“ kann man durchaus als fröhlichen Track bezeichnen, der einem ein wenig die Last der heutigen Zeit von den Schultern nimmt.
Beim Opener „Cat’s Eye Night“ hat man sich übrigens die Unterstützung von ex-Iron Maiden Gitarrist Dennis Stratton geholt. Ein weiterer Beweis, in welcher Epoche Leader Of Down anzusiedeln sind. Wer also nach wie vor auf zeitlosen Hard Rock/Metal der glanzvollen Ära von Bands wie Status Quo, Fastway oder den oben angesprochenen Veteranen steht, sollte unbedingt auch diese Briten antesten. Alles überragend sind die Songs zwar nicht, aber für gute knapp 35-minütige Unterhaltung taugen die Songs, die fast ausnahmslos nach 3 Minuten ins Ziel kommen, allemal. Die Zielgruppe ist angesprochen, macht was draus.
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