VÖ: 16.03.2018
Label: Top Stop Records
Autor: Esther Kessel-Tamerus
Bewertung: 8 / 10
Der Brite Laurence Jones ist erst Mitte Zwanzig. Doch "The Truth" ist bereits sein fünftes Studioalbum. Seine früheren CDs waren Blues-Rock-Alben, aber der Sänger / Gitarrist wollte mehr von der Pop-Rock-Seite zeigen. Laurence möchte nun mit diesen Cross-Road-Nummern ein breiteres Publikum ansprechen. Seine Inspirationsquellen sind: John Mayer und Eric Clapton. Gitarre und Tasteninstrumente liefern ein bluesiges Intro bei "What Would You Do". Fast sofort wippt man mit seine Füßen aufgrund des eingängigen Rhythmus. Die Background-Vocals und die Struktur dieses Eröffnungssongs sind ziemlich vorhersehbar. 'Don't You Let Me Go' hat einen mehr poppigen Sound. Dies macht das Ganze tatsächlich für ein größeres Publikum zugänglich, für diejenigen, die normalerweise den echten Blues ignorieren. Natürlich fehlt feines Gitarrenspiel von Laurence dennoch nicht, was wiederum Bluesrock aufkommen lässt. Schöne ausklingende Orgel rundet ab.
Bei 'Hold Me Close' singt Laurence ziemlich hoch, er hat hier einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Obwohl dieses Lied etwas langsamer ist, gibt es einige Uptempo Momente. Der Text ist nicht zu verkopft, was das Mitsingen erleichtert. Besonders im letzten Abschnitt, wenn Laurence nahezu solo singt, kommt er sehr glaubwürdig rüber. "The Truth" besitzt ein wunderbar leise gespieltes Intro, in dem das Gitarrenspiel fast direkt unter meiner Haut schleicht. Dies ist aber nicht nur ein kleiner und sensibler Song, denn Tempo und Lautstärke steigen etwas an. Während des Instrumentalteils kommt das Gitarrenspiel noch besser . Dieser kurze Part ist fantastisch. Wenn das länger gedauert hätte, wäre es noch mehr unter meine Haut gekrochen. Letztendlich endet der Titelsong tatsächlich zu schnell.
"Can't Go On Without You" besitzt ein mittleres Tempo. Die Stimme von Laurence ist hier wunderschön einfühlsam; Der Background-Gesang macht das Gehörte allerdings ein bisschen zu süß. Das Orgelspiel von Bennett Holland sorgt dagegen für einen wundervollen Flow. Schlagzeuger Phil Wilson verdient sicherlich ebenso ein Kompliment: Er sorgt dafür, dass sein Tempo und seine Lautstärke nicht zu breit aufgestellt ist. Obwohl der Bass von Greg Smith eher im Hintergrund agiert, kann man ihn jederzeit hören. Kurz gesagt, das Gleichgewicht zwischen den Instrumenten wurde sorgfältig geprüft. "Never Good Enough" ist die letzte Nummer. Diese passt perfekt zu den vorherigen Songs.
Die Texte, die sich hauptsächlich mit Liebe beschäftigen, enthalten oft Klischees. So kann man aber leicht mitsingen . Das wird die Live-Atmosphäre sicherlich erhöhen. Vor allem mit Songs wie "Give Me Your Time". Die Background-Vocals sind regelmäßig vorhersehbar und werden manchmal zu oft eingesetzt. Aus diesem Grund nimmt es der Stimme von Laurence etwas an Dominanz. Gesanglich ist er , wie erwähnt, wieder gewachsen. Vor allem in Bezug auf Emotionen, wenn er seine sensible Seite zeigt. Einige Blues-Enthusiasten werden es dennoch ein bisschen zu poppig finden.
Laurence ist ein fantastischer Gitarrist, der jetzt etwas weniger reflektiert Auch die Details in der Musik sind anfangs weniger auffällig und deshalb muss dieses Album wachsen. Weil die Songs kurz sind, vermisst man vielleicht einen soliden Song wie "Evil" von seinem Album "What's be be" (2015). So ein wirklich langer Blues-Song, in den man sich hineinarbeiten kann, findet man nicht auf "The Truth". Aber diese zehn neuen Songs sind einfach zu hören. Die Absicht von Laurence war es, Musik für ein breiteres Publikum zu machen, das ist ihm gelungen!
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