VÖ: 06.07.2018
Label: SAOL
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Küenring ? - Was'n das ? Glaubt man der Labelinfo, waren Kuenringer im 12.-16. Jahrhundert in Österreich ein (Raub)Rittergeschlecht. Ok, ob sich die östtereichische Formation Küenring jetzt danach benannt hat oder nicht....egal, jedenfalls hat man mal den Metal-Umlaut „ü“ anstelle des „u“gesetzt.
Küenring haben sich 2010 aus der Band Madhouse heraus formiert und ein paar Demo-Alben herausgebracht. Bis heute hat sich bis auf den Drummer an der Besetzung mit den Brüdern Stefan und Florian Gutenthaler, sowie Michael Sulzbachner nichts geändert. Man kann also davon ausgehen, daß die musikalische Ausrichtung der Band schon seit je her die selbe ist. Und dies bedeutet: Old School F***ing Pure Heavy Metal. Schon das Albumcover des selbstbetitelten Debuts erinnert an „alte“ Zeiten, als gerade deutsche Bands mehr als einmal spartanische Bandfotos als „Artwork“ wählten. Das Album entstand bereits 2017 wird aber jetzt durch SAOL einer breiteren Menge zugänglich gemacht.
Und los geht’s mit dem pfeilschnellen „Streetfight“, daß an selige Steeler (die deutschen) Zeiten erinnert oder auch an die Speedmetal-Veteranen Raven. Voluminöser, kräftige Metalshouts von Stefan Gutenthaler mischen sich mit fulminanten Riffs und Licks der beiden Gitarrisen Florian und Michael. Die Drums von Sebastian Sauer pumpen und bereits der Opener ist ein schöner Schlag in die old-schoolige Metal-Fresse. Küenring verwerten aber noch weit mehr Einflüsse in ihren Songs.
So hört sich ein Refrain beispielsweise verdammt nach „Hallowed be thy Name“ von Iron Maiden an, ohne allerdings die Eisernen Jungfrauen generell abzukupfern.
Das instrumentale „Autumn“ schippert ein bisschen im Scorpions-Fahrwasser, ist aber eher verzichtbar. Ansonsten herrschen fein abgehende Metal-Brecher vor, mal in bester Saxon, mal in Accept Manier, aber immer mit dem frischen, unbekümmerten Touch einer jungen, wilden Band.
Mit „Hounds of the Kuenring“ hat man zudem einen Longtrack auf's Album gepackt, der recht episch ertönt. 10 Minuten behandelt der Track die Geschichte der Brüder Hadmar III und Heinrich III von Kuenring. Somit lässt sich schon die Einflussnahme in den Bandnamen ableiten.
Alles in allem ist das Debut von Küenring ein richtig fettes Heavy Metal Album geworden, daß vor allem die 80er Fans des reinen Stahls faszinieren dürfte. Ausfälle gibt es keine und Songwriting und Refrains laden zum Immer-Wieder-Hören ein. Dies ist ein Album, daß auch immer wieder den Weg in meine Player finden wird, denn die Jungs treffen genau den metallischen Nerv, den man bei mir treffen kann. Hut ab vor diesen neuen „(Raub)Rittern“.
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