VÖ: 05.07.2024
Label: AFM Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Kryptos aus Indien sind in der hiesigen Metalwelt mittlerweile eine feste Größe. Nicht zuletzt wegen der letzten beiden bockstarken Alben „Afterburner“ und „Force Of Danger“. Seit 2012 bereits sind die Jungs bei AFM Records unter Vertrag, was sicherlich auch zum immer höheren Bekanntheitsgrad beigetragen hat. Und jetzt kommt mit „Decimator“ bereits das siebte Album heraus, die etwas progressiveren Züge der Anfangsjahre sind längst Vergangenheit.
Echten, ledrigen Heavy Metal mit Hang zum Speed lassen Kryptos erneut vom Stapel, korrigiert durch leichte Thrash Momente. Der Opener „Sirens Of Steel“ drückt gleich mächtig auf die Tube und entwickelt sich sofort zu einem Power-Smasher par excellence. Dabei lassen die einigermaßen hohen, giftigen Vocals von Nolan Lewis fast schon ein wenig Vergleiche zu den Senkrechtstartern Knife zu, musikalisch ist man aber um einiges gemäßigter. Ohne aber die nötige Aggression missen zu lassen, wie auch die folgenden Granaten „Fall To The Spectre’s Gaze“ und „Turn Up The Heat“ zeigen. Letzterer ist ein reinrassiger Speed-Hit mit feinstem, durchaus mitsingbarem Refrain. Genialer Groover, der kein Bein stillstehen lässt.
Nach dem kurzen Akustik-Instrumental „Solaris“ ist es aber der Titelsong „Decimator“, der den Vogel abschießt. Völlig geile Riff-Attacken von Lead Gitarrist Rohit Chaturvedi und Nolan Lewis (rhythm guitar), treibendes Power-Drumming von Vijit Singh, sowie pumpende Basslinien von Neu-Basser Ganesh K bringen einen Song ins Ziel, den man zum besten zählen muß, was man in letzter Zeit im Speed-Heavy Metal erlebt hat. Was für ein Teil. Klar, das die verbleibenden Tracks „In The Shadow Of The Blade“, „Pathfinder“ und „We Are The Night“ dagegen verblassen müssen. Dennoch spielen auch diese auf höchstem Level in diesem Genre und wissen ohne Einschränkungen zu begeistern.
Kryptos lassen es auf „Decimator“ vorzüglich krachen und treffen neun Mal mitten ins Schwarze. Das Album kann und darf sich absolut mit der fantastischen letzten Scheibe von Elm Street messen lassen und leget die Meßlatte im speedigen Heavy Metal fast schon unerreichbar hoch. Kryptos sind keine Exoten mehr, sondern ein mega geiler Act, der hoffentlich bald endgültig durchbricht.