VÖ: 10.02.2023
Label: KScope
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Nach über drei Jahren gibt’s nun also ein neues Album der Franzosen Klone. Mit „Le Grand Voyage“ haben die Progrock-/metaller ja durchaus größer eingeschlagen, was in Touren mit u. a. mit Leprous und Pain Of Salvation, sowie Teilnahmen bei ProgPower USA, Hellfest oder auch Midsummer Prog gipfelte. Der Nachfolger „Meanwhile“ behält die erfolgreichen Zutaten des Vorgängers größtenteils bei. Heißt, luftige Melodien und sphärische Dynamik wird durch harte, progmetallische Rhythmen und Riffs ergänzt. Sicherlich ist Sänger Yann Ligner das Aushängeschild von Klone geworden, denn seine meist klare, wunderbare Stimme erkennt man sofort.
Die Songs sind meist um die fünf Minuten herum gehalten, lediglich der Abschlußtrack „Meanwhile“ fällt mit fast sieben Minuten etwas länger aus. Klose benötigen also keine Longtracks, um ihre mitunter melancholischen Lyrics in Songs umzuwandeln. So beginnt das Album mit „Within Reach“ auch unheimlich sphärisch mit Moll-Klängen und dem bekannt starken Gesang, der Gänsehaut erzeugen kann. In Folge wird das Stück düsterer und mündet in einen harten Gitarrenpart mit Screamgesang. Überhaupt sind Klone im Vergleich zu „Le Grand Voyager“ wieder härter unterwegs, ohne aber zurück zu ihren Death Metal Wurzeln zu gehen.
Schleppend und mit Oboe-Klängen , sowie ruhigem Gesang beginnt der 4/4 Takter „Blink Of An Eye“, der wieder mit wunderbarem Gesang glänzt. Auch „Bystander“ bringt die Trademarks des Vorgängeralbums in unnachahmlicher Art rüber, setzt aber erneut mit härterer Passage und kratzigeren Gitarren von Guillaume Bernard und Aldrick Guadagnino progmetallischere Akzente. Nach dem düster sphärischen „Scarcity“ folgten erst mal Soundsamples zu Beginn von „Elusive“, einem Track mit tiefer gestimmten Gitarren, hartem und intensiven Gesang sowie teilweise verstörenden Klängen.
Ebenfalls mit etwaigen Dynamikwechseln kommt „Apnea“ bevor „The Unknown“ unweigerlich zum Progmetal Rundumschlag ausholt. Solch eine Nummer gab’s beim Vorgänger definitiv nicht. Langsamer, entspannter mit gezupftem Bass (Enzo Alfano) dagegen „Night And Day“ das zusätzlich mit sphärischen Keyboard-Backings aufwartet. Zum Ende hin stellen Klone dann noch den durchgehend mit Powerintensität auftrumpfenden Track „Disobedience“ und den bereits angesprochenen Titelsong zur Debatte, der zuerst langsam und verklärt startet, alsbald wieder Fahrt aufnimmt, dann mittels Piano abwartender wird und letztendlich mit Keyboard/Gitarren-Passage und etwas wirrem Part zum Schluß dieses Album beendet.
„Meanwhile“ ist vielleicht von der Dichte der großartigen Sounds nicht ganz so beeindruckend wie „Le Grand Voyage“, setzt etwas mehr auf härtere Passagen, darf aber dennoch als großartiges Album der Franzosen genannt werden. Man erkennt die Band sofort und den Signature-Sound bewahrt man sich auch dieses Mal in bester Art und Weise. Von Chris Edrich (TesseracT, Leprous) produziert, beinhaltet das Album ebenfalls einen passenden Sound, wodurch das neue Klone-Album endgültig als Empfehlung ausgeprochen werden muß.