VÖ: Februar 2017
Label: Eigenvertrieb
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Na, da kommt ja was feines Neues aus Italien. Kings Will Fall nennt sich eine relativ neue Thrash Band aus dem Land, aus dem man eher Powermetal symphonischer Art
gewohnt ist. Relativ neu deswegen, da die Jungs 2015 bereits eine EP veröffentlicht haben, die aber wohl eher unbeachtet blieb. Deswegen sind die Buben bis dato auch noch ohne Label und bringen
ihr Debut „Thrash Force.One“ in Eigenregie unter die Leute. Und was sag ich, Kings Will Fall hätten einen guten Deal auf jeden Fall verdient. Denn auf dem Erstling befinden sich ausnahmslos tolle
Thrash Hymnen, die manchmal teutonisch (Destruction, Kreator) und dann eher amerikanisch (Slayer, Overkill) ins Gebälk krachen.
Technisch ist die Band fast schon auf Augenhöhe mit den großen Vorbildern und Shouter Fabian Jung besitzt dieses typische Thrash-Organ in der Schnittmenge eines Schmier, Mille oder Tom Araya und Bobby Blitz. Fans dieser Thrash-Legenden werden sich sofort bei Kings Will Fall wohlfühlen.
Das Intro „In Dead & Mud & Misery“ verkündet Unheilvolles, weltkriegerisch Dramatisches, bevor mit „Toxic War“ der Thrash-Krieg losbricht. Und giftig ist’s zudem, oder besser gesagt bissig. Den Italienern merkt man den Biss einer frischen, unverbrauchten Band in jeder Faser an. Egal, ob Reisser wie „Burn All Fuel“ oder dem mit einem tollen Refrain versehenen „Endless Pain“ (übrigens kein Kreator-Cover !!), der technische Anspruch ist sehr hoch. Zwischendurch driften die Jungs auch immer mal wieder in Death-Thrash-Phasen ab, vor allem durch Death-Grunts geprägt. Ich weiß es zwar nicht genau, aber ich denke mal, daß diese auf die Kappe von Bassist Daniel Vanzo gehen, dem man in der Bandinfo Backing-Vocals zuschreibt. Auf jeden Fall steht der Band auch dieser Death-lastige Anstrich sehr gut und bringt noch mehr Härte in die meist pfeilschnellen Thrash-Abfahrten.
Da macht es auch nichts, daß man mit beispielsweise „Damage Crown“ in Hurricane-Manier in zwei Minuten ins Ziel kommt was „nur“ akzeptabel ausfällt oder mit „Gängster 1948“ einen etwas ausufernden über 5-minütigen Thrash-Bastard gezeugt hat. Der Gesamteindruck ist auf bereits jetzt schon hohem Level hervorragend. Auch das abschließende Motörhead-Cover „We Are Motörhead“ weiß zu gefallen, hätte es aber eigentlich nicht gebraucht. Dafür noch einen weiteren eigenen Song und alles ist gut.
Ist es aber auch so und wer Thrash der eingangs erwähnten Truppen verehrt und nichts gegen immer wieder ertönende Death-Grunts einzuwenden hat, wird mit Kings Will
Fall klasse bedient. Auch das Artwork ist im Rahmen…..somit eine vollkommen runde Sache. Da muß man als qualitätsorientiertes Label einfach signen. Also, worauf warten ?
Kommentar schreiben