VÖ: 03.12.2021
Label: Stickman Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Im Vorfeld zu ihrer letzten Veröffentlichung „The Burden Of Restlessness“ im Juni diesen Jahres, hat man angekündigt, noch zwei weitere Alben quasi als Trilogie im Jahr 2021 zu veröffentlichen. Ganz hat das wohl nicht hingehauen, denn mit „Acheron“, benannt nach dem griechischen Fluß des Leidens, wird nun erst der zweite Teil vorstellig. Somit wird wohl Part 3 erst im nächsten Jahr erscheinen.
Mit dem Vorgänger hat man ein wenig den Pfad des starken Albums „Longing To Be A Mountain“ verlassen und weniger Sabbath/Ozzy Einflüsse verarbeitet. Dafür mehr Psychedelic – u. Progressiv Parts. Auch „Acheron“ knüpft an diese Ausrichtung an. Zuerst einmal interessant ist, daß dieses Album in einer Höhle, den Howe Caverns in New York, aufgenommen wurde. Vermutlich wird das Album in Zukunft wohl auch „the cavern record“ genannt.
Vier Songs mit knapp unter und knapp über 10 Minuten Länge zieren „Acheron“. Somit liegen die Amis aus Rochester irgendwo zwischen einer EP und einem Full Length Album. Eventuell bezeichnend, daß man in diesem Jahr halt wenigstens noch eine Veröffentlichung dieser Trilogie herausbringen wollte. Los geht’s mit dem Titelsong und stilechtem Wasserrauschen. Langsam mit Gitarre/Drums aufbauend, setzt ruhiger Gesang von Sean McVay ein. Diese betörenden Klänge werden dann aber von kratzigen, fuzzigen Gitarrenthemen zerrissen, obwohl ganz feine Keyboards im Background erhalten bleiben. Eine sehr lang gezogene Instrumentalpassage zieht die Nummer auf über 10 Minuten.
Drums und Gitarrengezupfe bilden den Eingang zu atmosphärischen Klängen und ruhigem Gesang, der allerdings schnell flotter wird, dennoch hoch und melodisch bleibt. „Zephyr“ kann man am ehesten noch mit dem Album „Longing To Be A Mountain“ in Verbindung bringen. Wummernde Klänge und rockige Gitarrenanschläge, sowie ein ellenlanges, einfaches Solo sorgen für kurzweilige Flashbacks.
Erneut mit langsamen Beats und gezupften Saiten beginnt „Shadows“. Betörende und harte, sowie elegische Gitarrenparts halten sich die Waage und der Gesang von Sean kommt äußerst atmosphärisch rüber. Auch das Keyboard Solo (Dan Raynolds) sorgt für Progressive Rock Stimmung, das fuzzige Gitarrensolo für psychedelische Momente. Ein Song, der King Buffalo anno 2021 wohl am besten beschreibt.
Zum Abschluß lässt das Trio den „Cerberus“ verstörend und sirenenartig beginnen. Drums (Scott Donaldson) setzen ein und nach ruhiger Gesangseinleitung wird der Track immer intensiver und härter. Ebenso hat man viel Hall unter die Gesangsspuren gelegt, so daß gewollt dieses „Höhlenfeeling“ entsteht. Starke Gitarren-Hooklines und Soli, sowie fette heavy Riffs sorgen für dramatischere und klassisch rockige Momente. Sehr starker Song zum Ende.
King Buffalo knüpfen mit „Acheron“ an den Vorgänger an, besinnen sich aber auch mal kurz zurück. Die Songs wirken in sich homogener und nachvollziehbarer als noch bei „The Burden Of Restlessness“. Somit haben die Jungs in meinen Augen einen Sprung nach vorne gemacht und man kann gespannt sein, wenn demnächst (?) der dritte Teil der Trilogie erscheint.
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