KILLER - Monsters Of Rock

Tracklist:

  • Monsters of Rock
  • No Exception to the Rule
  • Shotgun Symphony
  • Back to the Roots
  • No Way Out
  • Danger Zone
  • Firestorm
  • Deaf, Blind and Dumb
  • Forever Metal
  • Children of Desperation
  • Hold Your Head Up High
  • Making Magic
  • The Reactor
  • Rock City
  • Fake

Info:

VÖ:  21.05.2015

Label:  Mausoleum Records


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10 



Geil ! Sie sind wieder da !! Killer....und zwar die belgischen (es gab da auch mal Schweizer). Und nach wie vor sind die Belgier auf dem Kultlabel Mausoleum Records beheimatet, wie damals schon in den glorreichen 80ern, als die Band mit Alben wie „Wall of Sound“ und vor allem „Shock Waves“ einige Perlen zu Tage förderte. Nach dem Anfang 1990 erschienen „Fatal Attraction“ war dann aufgrund der Grunge-Welle erst einmal Schluß, bevor man im Jahr 2003 zurückkehrte und mit „Broken Silence“ und „Immortal“ zwei wenig beachtete Alben nachschob. Jetzt, 10 Jahre später, legt man erneut mit einem neuen Album los und konnte vor kurzem auch auf dem Keep it True Festival 2015 aufspielen.

 

Die Band um Shorty (Paul Van Camp), Sänger und Gitarrist, hat das neue Album mal lapidar und selbstbewußt „Monsters of Rock“ benannt und das Album als solches, bietet einen tollen Querschnitt verschiedener Monster-Bands, die vornehmlich in den 80ern die Fahne des Heavy Metal hochgehalten haben und dies teilweise heute immer noch tun.

 

Daß man dabei den Titeltrack an den Anfang gesetzt hat, finde zumindest ich etwas unglücklich, da der Refrain „...we are the Monsters of Rock“ doch arg ausgelutscht und niveau-arm wirkt. Aber, ich muß zugeben, nach mehrmaligem Hören kann man sich damit arrangieren. Denn der musikalische Part ist allererste Heavy Metal Sahne im bewährten Accept-Stil. Shorty singt zwar komplett anders als Udo Dierkschneider oder heute Mark Tornillo, besitzt dafür aber eine richtig zündende Power-Röhre in der richtigen Stimmlage....nicht zu tief und (gücklicherweise) nicht zu hoch.  

Was Killer im Opener und dem folgenden „No Esception to the Rule“ bereits an Gitarren-Riffs rausballern, reicht anderen Bands  für komplette Alben. Die Gitarrenarbeit erinnert hier sehr oft an die Götter Tipton/Downing der Priest-Phase um „Defenders of the Faith“ herum.  

 

Klar, Killer zitieren die komplette Palette der monströsen Heavy Bands der Spät-Achtziger. Aber dies so dermaßen zielsicher und routiniert, daß die Metal-Fist permanent nach oben schnellt. Da werden die Six-Strings mal runtergestimmt („Shotgun Symphony“), dann der Song mit einem Solo eröffnet („No Way Out“), um dann in bester Breitwand-Motörhead Manier loszubrettern.  

 

Bestes Beispiel, wie Metal Riffs funktionieren müssen zeigt „Hold Your Head Up High“. Wem diese bekannt vorkommen, hebe den Finger. Ja....neu ist das nicht, aber wertvoll. Und im Refrain geht man schön rustikal zu Werke, so daß immer genügend Dreck und Metal-Staub in der Luft liegt.

Oder „Making Magic“....hier hat man sofort den Blues. Beinahe meint man, Coverdale müsste sein „....in the heart of the city“ einbringen. Auch auf dieser Spielwiese können Killer durchaus punkten.  

Es ist einfach unglaublich, mit welcher Routine die Band auftrumpft....aber im 35. Jahr des Bestehens sollte einen dies dann doch nicht verwundern.

 

Und wenn man dann bei „The Reactor“ noch die altehrwürdigen Exciter anspielt, ist es um den gemeinen Metaller geschehen.

Es stimmt einfach alles auf „Monsters of Rock“.....fast alles. Denn nach der Gitarreneinführung im Ozzy-Bark at the Moon-Stil folgt dann textlich bei „Rock City“ zu viel Banalität.  „I Wanna Rock...Rock City“. Da habe ich schon lyrisch anspruchsvollere Texte gehört. Solche flachen Auswüchse stören ab und an die Riffgewalt.  „Forever Metal“....hat Hymnen-Charakter, klar. Ist aber auch zu flach.  

 

Sei's drum, es überwiegen die Großartigkeiten wie die Motörhead Hommage „Deaf Blind and Dumb“, gleichzeitig der schnellste Track, mit ordentlich Wah-Wah Effekt auf der Sologitarre oder die pure Metalabfahrt „Firestorm“.  

Shorty, Jakke (bass) und Vanne (drums) legen mit „Monsters of Rock“ ein feines Metal-Brett vor, das gar nicht erst versucht, seine Herkunft und Einflüsse zu verleugnen. Denkt man auch, vieles erinnert einen frappierend an alte Heldentaten, muß man sich doch eingestehen, daß das Album für die reine Heavy Metal Lehre hervorragend funktioniert und man sich dieses Album wohl immer wieder gerne auflegen wird.  Klasse Leistung ! 

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0