VÖ: 21.08.2020
Label: Fearless Records / Spinefarm
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Sogenannte Supergroups gibt es im Rockberich ja zur Genüge. Oftmals kommen dabei halbgare, technisch gute aber seelenlose Arbeiten heraus, die dann zur Folge haben, daß diese Projekte schnell wieder verschwinden. Doch wie verhält es sich im Modern Metal / Metalcore-Bereich ? Nicht viel anders könnte man meinen.
Mit Kill The Lights steht uns nun solch eine Supergroup ins Haus. Sänger James Clark war mal bei Throw The Fight, die Gitarristen Jordan Whelan und Travis Montgomery bei Still Remains bzw. Threat Signal und Drummer Michael Thomas hat die Stöcke schon mal bei Bullet For My Valentine geschwungen. Bassist ? Gibt's wohl keinen. Man kann also davon ausgehen, daß die Bassspuren von den Gitarristen mit eingespielt wurden.
Der musikalische Weg scheint bereits vorgezeichnet. Und ja, Kill The Lights klingen dann den genannten Bands auch nicht unähnlich. „The Sinner“ bietet 13 Songs irgendwo in der Schnittmenge von Metal-/Emo-Core und leicht thrashigem Modern Speed Metal. Gut gespielt und durchaus auch abwechslungsreich.
„Shed My Skin“, der Opener, ist so ein typisch schnelles Metalcore Geballer mit Gebrüll und Cleangesang im Wechsel. Wuchtige Drums erfreuen, der Rest ist mehr oder weniger von der Stange. „The Faceless“ ist dagegen eher eine der angesprochenen Speedmetal-Nummern inklusive melodischem Refrain und groovig wuchtigen Drums. Auch hier wird aber nicht an einem gebrüllten Core-Zwischenpart gespart.
Das zieht sich so durchs komplette Album. Die Gitarristen können auch mal frickelig solieren und zeigen dort ihr vorhandenes Können („Open Your Eyes“). Bei „Tear Me Apart“ wechseln die Jungs das Tempo und beginnen balladesk melodisch. Tolle Gitarrenmelodien führen zu einem fast schon tanzbaren, hymnischen Refrain. In eine ähnliche Schiene läuft „Rest“. Hier gibt’s zudem noch Piano zu bestaunen. Der Gesang fällt ruhig und poppig aus. Schielt man hier eventuell gar auf die Charts ?
Der Rest ist meist schnelles Geballer, mal mit Hey Hey – Shouts („Unomved“), mal mit Marschrhythmen und Bombast („Plagues“). Alles schon mit einer gewissen Finesse strukturiert und gespielt. Einiges endet allerdings in „normalen“ Metalcore-/Modern Metal Einheitslinien.
Kill The Lights stellen eine gute Alternative für Fans der ehemaligen Bands der einzelnen Mitglieder dar. Die Zielgruppe ist angesprochen und erhält qualitativ wertiges Musikgut für ihr Geld. Viel anders als andere Bands sind die Jungs nicht unterwegs, aber man hinterlässt durchaus auch schon eine eigene Duftmarke.
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