VÖ: 17.08.2018
Label: Alster Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Katze Blau – als ich diesen Bandnamen las, mußte ich erst einmal die Stirn runzeln. Was will man mit solch einem Namen sagen ? Gibt es hierzu eine tiefergründige Geschichte ? Wer weiß, auf jeden Fall ist dieser Name recht außergewöhnlich für eine Band. Aus Kaufbeuren /Allgäu stammt der Fünfer und präsentiert Rock und Blues der 60er und 70er Jahre im neuen Gewand (gem. der Website der Band zitiert).
Und ja, auf dem Debutalbum „Blue Hearts“ findet sich genau dieser Sound wieder. Vieles erinnert an den revolutionären Sound der Beatles, die ja nicht umsonst als Gründer des moderneren Rocks gelten. Aber auch vergleichbare Bands dieses Zeitalters scheinen immer wieder durch bei den blauen Katzen.
Sänger Woody bestitzt eine Stimme, die durchaus mit recht hoher Ausstrahlung zu dieser Musik passt, aber zudem auch derer diverser Brit-(Pop)Rock – Kapellen ähnelt. Dies bringt Nummern wie dem Opener „Blue Heart“ oder „Little Miss Sunshine“ zusätzlich zur positiven Haltung der Songtitel fröhliche Vibes, die dem Hörer umgehend ein Lächeln auf das Gesicht zimmern.
Den eingangs erwähnten Blues spürt man in den 8 Songs meist nur am Rande, mit Ausnahme des Abschlußtracks „Paris“, der sich auf Pfade des gemäßigten Blues begibt. Auch einen Langsamen Walzer dazu zu tanzen funktioniert. Probiert's aus. Katze Blau lassen gleich zwei Gitarristen (Jakob Plundrich & Samuel Ullrich) die stimmungvsollen Songs begleiten. Soliert wird meist nicht, sondern typisch Britrock-mäßig durchgehend als Rhythmus-Begleitung gezupft.
Etwas sphärischer und außer der Reihe tanzend ertönt, dem Songtitel nachempfund, „Transcendent Tune“, ohne allerdings die Wurzeln der 60er/70er Jahre übermäßig zu verlassen. Ansonsten findet man mit Songs wie „Survivor“, „From Behind“ oder „Imperial Walker“ keine größeren Wendungen im Sound von Katze Blau.
Das Album ist dem Stil entsprechend produziert, Breitwand-Sounds sind nicht nötig und auch einzelne Instrumente in den Vordergrund zu mischen wäre sinnentfremdend. So wirkt „Blue Hearts“ wie aus einem Guß und kann durch die Bank überzeugen, wenn man auf diese Art von Musik steht.
Ein Blick nach Kaufbeuren lohnt sich also, wenn man sich neue Inspirationen für historische Rock- (und latente Blues-)musik holen will. Die Beatles beispielsweise sind natürlich auch heute noch relevant wie eh und jeh. Warum also sollte man die Augen vor einer Band wie Katze Blau verschließen ?
Ein Album, daß man sich immer wieder gerne auflegen wird und welches sogar die nicht unbedingt rockaffine Familie akzeptiert. Mal was anderes, Danke.
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