VÖ: 23.06.2021
Label: Gute Laune Entertainment
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Punktgenau ein Vierteljahr nach dem „Frühling“ schiebt die westfälische Indie Kapelle Petra chronologisch den „Sommer“ nach. Also der zweite Part ihrer Jahresaufteilung in Form von vier EP's. Nachdem die „Frühlings“-Ausgabe bereits Songs im Gepäck hatte, die Vorfreude auf hellere Zeiten nach einem langen Winter versprühten, gibt es mit der „Sommer“-EP nun den sonnigen Nachschlag mit vier Songs, die man teils relaxt und sozusagen laid back genießen kann.
So startet „Ameland“ wie erwartet flott und energiegeladen mit stimmungsvollen Gitarrenrhythmen und harmonischem Gesang von „Opa“ Scholz. Toller mehrstimmiger Refrain und leichte clapping hands im Hintergrund lassen kein Trübsal zu, auch wenn die Lyrics ab und an in sentimentaler Art und Weise an vergangene Schönheiten erinnern.
Eine Mischung aus Ärzte-ähnlichem Gesang und Reggae Rhythmen bietet „Einsame Insel“. Dem Thema entsprechend handelt es sich hier eher um einen Midtempo Popsong, der durchaus mit viel Radioairplay bedacht werden könnte. Leichter Zynismus mit Spoken Words am Ende fühlt man sich dennoch mitten in den Sommer und auf ein verträumtes Eiland versetzt.
Das folgende „Manche Menschen“ holt dann ordentlich Groove heraus. Basser Rainer Siepmann und Drummer Markus Schmidt bereiten den sommerlichen Boden, auf dem sich dann sogar ordentliche Bläsereinsätze tummeln dürfen. Irgendwie bekommt man von Song zu Song mehr Lust, sich einen Cocktail zu mixen und in den Liegestuhl zu begeben.
Das Gefühl wird aber mit dem abschließenden „Dachgeschosswohnung“ zunichte gemacht. Kratziger Gitarrensound, nach langsamem Beginn mit wuchtigen Drums zitternd verbreitet die Kapelle Petra ein wenig düstere Momente. Wohl dem Hintergrund geschuldet, wie man sich fühlt, wenn man bei über 30 Grad in einer Dachgeschosswohnung hausen muss.
Auch mit der „Sommer“-EP sind die Jungs absolut im Jahreszeitenrhythmus. Es wird teilweise echtes Summertime-Feeling verbreitet und die positiven Vibes überwiegen in großem Maße. Wahrscheinlich wird sich das mit der „Herbst“-Variante in, ich vermute mal, drei Monaten etwas ändern. Genießen wir also den aktuellen Sommer mit ein wenig mehr Freiheiten und Kapelle Petra, die eine weitere formidable Scheibe herausgebracht haben.
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