Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Seit dem Debüt-Album “Lies’ Device” sind inzwischen vier Jahre vergangen. Kalidia aus der norditalienischen Provinzhauptstadt Lucca haben sich sehr viel Zeit gelassen. Sängerin Nicoletta Rosellini war in der Zwischenzeit jedoch nicht untätig, Zwei herausragende Alben hat sie in der Zwischenzeit eingesungen, mit Walk In Darkness, einer der wohl mystischsten Bands der Gegenwart. Auch auf “Four Seasons” des Vivaldi Metal Project von Giuseppe Iampieri aka Maestro Mistheria ist ihre Stimme zu hören. In diesen vier Jahren waren Kalidia auch regelmäßig auf Tour in Italien, Deutschland und Großbritannien, z.B. mit Rhapsody of Fire, Serenity oder Cellar Darling. Nun hat das Warten aber ein Ende. Vor wenigen Wochen erschien das zweite Studio-Album “The Frozen Throne”.
Obwohl kein Keyboarder im Lineup aufgeführt ist, kann man bereits beim Opener und Titelsong “Frozen Throne” Keyboard-Passagen hören, jedoch nicht als klebrigen Klang-Teppiche, sondern durchaus melodisch führend. Und der Einsatz der Tasten ist recht zurückhaltend. Es dominieren ganz klar Gitarre, Bass und natürlich das Schlagzeug mit Double-Bass-Einsätzen. Über allen Instrumenten thront aber die einzigartige Stimme von Sängerin Nicoletta Rosellini, mit ihrem angenehmen dunklen Timbre. “Circe’s Spell” startet zunächst leicht orientalisch angehaucht, bevor er druckvoll und rhythmisch vor sich hin stampft. Das Gitarren-Solo gegen Ende des Songs wird von regelrechten Double-Bass-Attacken begleitet. Abwechslungsreich geht es weiter, mal mit Streicher-Passagen wie beim hymnischen “To the Darkness I Belong”, dann wieder ruhig, bei der zum Träumen anregenden Ballade “Midnight’s Chant” oder mit knallenden, schnellen Riffs (“Go Beyond”). “Amethyst” tendiert dann schon in Richtung Speed Metal. Mit Hochgeschwindigkeits-Gitarrensolo und schnellen Keyboard-Passagen. Aber Sängerin Nicoletta kann bei diesem Tempo ohne Probleme mithalten. Der Rausschmeißer “Queen of the Forsaken” ist ein melodischer Rock-Song, der durchaus airplay-tauglich ist.
Die Italiener haben mit “The Frozen Throne” einen würdigen Nachfolger von “Lies’ Device” veröffentlicht. Die Songs sind sehr melodisch, Trotzdem kommt die Härte nicht zu kurz. Vor allem das Schlagzeugspiel und die Basslinien sorgen dafür. Aber auch die harten Riffs. Immer werden hervorragende Gitarrensoli eingestreut. Zu den herausragenden gesanglichen Fähigkeiten von Nicoletta Rosellini hatte ich mich bereits geäußert. Ich mag ihre Stimme, schon weil sie klanglich aus dem üblichen Einheitsbrei im Melodic Metal herausragt. Ich freue mich jetzt schon auf die Show von Kalidia beim Metal Queen’s Burning Night Festival in Italien nächstes Jahr.
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