JPL - Sapiens Chapitre 3/3:Actum

Tracklist:

  • Paradis Perdu
  • Mon cercueil
  • Alias (La machine2 )
  • Dansez maintenant
  • Memento mori 1 – Marche vers l'inconnu
  • Memento mori 2 – Tempus fugit
  • Memento mori 3 – La mort du roi 8. Memento mori 4 - Paria
  • Memento mori 5 – Acta fabula est

Video:



Info:

VÖ: 25.03.2022

Label: Quadrifonic



Bewertung:

Autor: Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10 



Der französische Progrock Musiker Jean Pierre Louveton ist seit dem Split der Band Nemo praktisch als Solokünstler unter dem Namen JPL unterwegs. 22 Studioalben hat er seit 2002 mit Nemo, Wolfspring oder eben JPL veröffentlicht. Nicht schlecht, mehr als ein Album in jedem Jahr. Dies zeigt, daß wir es mit einem Vollblut-Musiker zu tun haben, dem anscheinend nie die Ideen ausgehen. Mit JPL hat er eine Trilogie namens „Sapiens“ angelegt, die sich um die Menschheitsgeschichte oder aber der Menschlichkeit dreht. Album Nummer 1 und 2 gab’s schon, diese kenne ich allerdings nicht. Mit „Sapiens Chapitre 3/3: Actum“ kommt nun also der Abschluß, Teil drei.

 

Dabei liefern JPL sehr zeitgenössische progressive Musik ab, bei dem die Lyrics komplett in französischer Sprache gehalten sind. Für manche bestimmt erst einmal eine Herausforderung, sich damit zurecht zu finden, nach kurzer Eingewöhnungszeit gibt sich das allerdings recht schnell. Wer musikalisch alles hier etwas beisteuert, gibt das Infoblatt nicht her. Klar ist, daß neben Jean Pierre noch ein paar andere Leute mitwirken. Dies zeigt das beigefügte Bandfoto. Namen ? Keine Ahnung.

 

Ein kurzes Gitarrenintro und eine Keyboardspielerei eröffnen den dritten Teil mit „Paradis perdu“. Der Einstieg erfolgt mit einem längeren Instrumentalpart, bei dem gute Gitarrenriffs und Wah-Wah-Melodien hervorstechen, bevor der französische Gesang dann einsetzt. Wunderbare Gitarrenmelodien zeugen von hoher Progrock-Kunst. Flüstergesang und Gitarrengezupfe gibt’s dann zu Beginn von „Mon cercueil“. Ruhige Stimmung mit mehrstimmigem Gesang breites sich aus, wird dann aber mit tiefen Tönen und flötenartigen Keyboards fortgesetzt. Ruhige und intensive Parts wechseln sich ab, ein melodisches Gitarrensolo und Wind am Ende lassen diesen 6-minüter ausklingen.

 

Flottter Prog, der sehr gitarrenlastig rüberkommt, folgt mit „Alias (La Machinez)“. Mehrstimmiger Gesang und hohe Solo-Vocals wechseln sich ab. Abgehackte Rhyhtmen sorgen für leichte Zerissenheit zwischendurch. Tribal Drums und mit clap-your-hands begleiteter, ruhiger Gesang betören zunächst bei „Dansez Maintenant“. Es setzen aber alsbald funkige Gitarrenthemen und Rhythmen ein, eine flippige Keyboard/Synthiepassage folgt und zum Ende hin wandelt sich der Song in folkige Klänge, begleitet von härterem Gitarrenthema.

 

Kernstück des Sapiens-Abschlußes ist das in fünf Parts unterteilte „Memento Mori“. Insgesamt über 20 Minuten lassen JPL ein progressives Potpourri vom Stapel, welches recht nonchalant, wie die Franzosen sagen, auf die Hörerschaft einwirkt. Das Xylophon spielt dabei eine größere Rolle. Immer wieder wird dieses Instrument bei diesem Longtrack eingestreut. Beispielsweise gleich zu Beginn im Duett mit symphonischen Klängen („Marche vers I’inconnu“). Ein Marschrhythmus und Keyboards lassen aufhorchen, die Gitarre kommt hinzu. In Folge werden die einzelnen Parts immer jazziger mit Streicher/Xylophon-Duetten, Flüstergesängen, Oboen-Soli und auch mal fetzigen Gitarren.

 

Melodien werden nicht vergessen, aber „Memento Mori“ klingt irgendwie improvisierter als die Songs zuvor. Der letzte Part („Acta fabula est“) taucht die Szenerie mehr im Bombast, auch kurze Glockenschläge erklingen und ein symphonisches Duett mit Gitarre im Einklang bestätigt die grundsätzlichen Harmonien, die JPL verbreiten. Auch das Ende des Albums kommt reichlich bombastisch rüber.

 

 

„Sapiens Chapitre 3/3:Actum“ scheint ein würdiger Abschluß dieser Trilogie zu sein, obwohl ich die beiden Vorgänger-Alben, wie gesagt, nicht kenne. Mit französischem Charme werden die progressiven Strukturen umwebt und ganz einfach sind die Songs sicherlich nicht zu konsumieren. Zu viel abgefordert wird vom Hörer allerdings auch nicht. Das grundmelodische Album glänzt mit vielen Ideen und verschiedenen Instrumenten, die schön von der Masse im Progrock abweichen. Ein fabelhaftes Album für Leute, die Progrock auch mal aufgeschlossen gegenüber stehen. 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.