VÖ: 23.10.2020
Label: Mascot Records
Autor: Angel
Bewertung: 9 / 10
Mit „Royal Tea“ präsentiert Joe Bonamassa sein nun 14tes Studioalbum. Da er allerdings nicht nur Studioalben produziert, sondern auch noch etliche Livemitschnitte, weiß ich ehrlich gesagt nicht, das wievielte Album es jetzt in seiner Karriere ist. Schätze mal um die 40 werden es sein. Er ist ein sehr arbeitsamer Musiker, der scheinbar keine anderen Hobbys hat. Worüber ich mich in keinster Weise beschweren möchte! Er gehört zu den besten Bluesmusikern die es zur Zeit gibt und ich höre gerne seine Musik.
Dieses mal hat er sich nach England begeben und dieses Album in den berühmten Abbey Road Studio eingespielt, welches bekannt wurde durch die Beatles. Man erinnere sich an den Zebrastreifen, ich würde gerne ein Bild mit Joe Bonamassa und Kollegen sehen. Es heißt, er habe erst dort seine Songs geschrieben mit Hilfe vom ehemaligen Cream-Texter Pete Brown, dem Whitesnake-Gitarristen Bernie Marsden und dem Pianisten Jools Holland.
Der Opener „When One Door Opens“ hat es wirklich in sich. Es fängt mit mit einem Orchester an und geht in eine langsam Blues Nummer übe,r in der Joe Bonamassa etwas tiefer singt als üblich, woran man sich zuerst gewöhnen muss. Und dann geht es richtig rund. Plötzlich geht das ganze in eine Hard Rock Nummer über, auch der Übergang dazu ist echt gelungen, um dann wieder in die Anfangssequenz des Songs überzugehen. Ein für Joe Bonamassa ungewöhnlicher Start einer Platte, aber trotz allem sehr gelungen.
„Why Does It Take So Long To Say Goodbye“ ist wiederum eine schöne sinnliche und lazy Bluesnummer. Die, wie ich finde, zu Kerzenschein und gutem Rotwein einlädt. Und bei „High Class Girl“ lässt B.B. King herzlich grüßen, eine schöne Nummer mit einem Meister an der Gitarre und tollen Tempieinlagen.
Mit „A Conversation With Alice“ kommt endlich auf diesem Album ein typischer Joe Bonamassa Song daher. Sehr melodisch und eingängig. Er läuft auch in vielen Radiostationen rauf und runter. Er erinnert ein wenig an Prog, obwohl ich auch nicht weiß zu welcher Band ich es einordnen sollte. Und mit „.Lonely Boy“ geht es wahrlich beschwingt weiter. Hier hatte ich das Gefühl Brian Setzer, ist mit seinen Stray Cats mal eben zum Jammen vorbei gekommen, der Song hat mir wirklich gut gefallen.
Dieses Album des Ausnahmegitarristen ist wohl das ungewöhnlichste in seiner Laufbahn. Man merkt die Einflüsse seiner Gastmusiker deutlich, es ist abwechslungsreich und wie schon gesagt ungewöhnlich. Es zündet nicht beim ersten mal hören, in keinster Weise. Man muss es öfters genießen, um zu merken, wie erstklassig es eigentlich ist. Die ersten Male habe ich gedacht, Schätzchen was hast Du dir nur dabei gedacht. Es erinnert zum Teil an die 60er und 70er Jahre aus dem letzten Jahrhundert. Es war nicht umsonst bei einigen Radiostationen das Album der Woche.
Fans vom Meister werden hier voll auf ihre Kosten kommen, alle anderen werden sich an ein ungewöhnliches Meisterwerk abseits des üblichen Mainstreams erfreuen.
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