VÖ: 12.11.2021
Label: Broken Bow Records / BMG Rights Management
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
So richtig mag das Thema auf den ersten Blick nicht hierher zu passen. Country-Star veröffentlicht 10. Studioalbum. Die Rede ist von Jason Aldean aus Nashville/Tennessee, einem Jungen, der für seine Werke in den Staaten bereits mehrfach mit Platin ausgezeichnet wurde, 15 Milliarden Streams und 20 Millionen verkaufte Alben vorweisen kann. Eine ganz große Nummer also in den US of A, bei uns wohl eher noch eingefleischten Fans bekannt.
Doch das Thema passt ganz hervorragend zu uns. Denn im Gegensatz zu diesen Pathos-Cowboys, welche die Country-Szene fluten, bringt Jason seine Songs mit viel Herzblut, unglaublich eingängigen und genialen Melodien, sowie äußert rockig an den Mann. Völlig zeitlose, jederzeit stadiontaugliche (Country)Rock-Songs, die natürlich in diesem Falle seinem Heimatort Macon gewidmet sind. „Macon“ heißt auch das neue Album und beinhaltet 10 neue Songs, sowie fünf Live-Songs. Jeweils einen aus den vergangenen fünf Alben. Fortgesetzt wird dieses Album mit einem zweiten Teil, der bis zum April 2022 erledigt sein soll.
Mit tollen Gitarrenklängen und Beat/Gesang steigt Jason Aldean mit „After You“ in das Album ein. Reichlich folkig, aber jederzeit rockig präsentiert sich der Song als übereingängig und außerdem mit starkem Rock-Gitarrensolo. Bereits zu Beginn ein Highlight von „Macon“. Ruhiger und etwas poppiger geht’s zu bei „Over You Again“. Dennoch gelingt der Aufbau des Songs recht rockig, auch wenn das Ganze eher ein gemäßigter Pop-Track ist. Legere Gitarre, künstlicher Beat und Country Vibes beherbergt „That’s What Tequila Does“. Ein schöner, eingängiger Refrain bezaubert.
Ein weiteres Highlight ist das fröhliche, mit positiven Vibes gesegnete „Small Town Small“. Folkige Gitarrenmomente und der schöne Refrain erinnern glatt ein wenig an eine Irish Band wie Runrig. Beim folgenden Stück hat sich Jason Aldean die ehemalige American Idol Gewinnerin Carrie Underwood dazugeholt um bei „If I Didn’t Love You“ im Duett oder in wechselseitigen Sologesängen die Herzen der Hörer zu verzaubern. Wünderschöner Refrain und ganz tolle Melodien lassen den ein oder anderen Gänsehautmoment zu.
Im Singer Songwriter Stil geht’s weiter mit „Story For Another Glass“, einer recht ruhigen Nummer, bevor mit „Heaven“ eine gutklassige Version den Bryan Adams Hits folgt. „This Bar Don’t Work Anymore“ überzeugt erneut mit tollem Gesang und erstmals Slidegitarren-Licks. Ein gnadenlos legerer Song, der aus dem Bauch heraus gespielt begeistert. „The Sad Songs“ dagegen vermitteln durch gezupfte Gitarre, elegische Melodien und langsamer Intensität melancholischere Momente.
Bleibt noch die schöne Rockballade „Watching You Love Me“, bevor die angesprochenen Live-Songs übernehmen. Hierbei handelt es sich um den flotten Rocker „Amarillo Sky“, die harte Hommage „Johnny Cash“, den ruhigen Groover „She’s Country“, den legeren Farmersong „Big Green Tractor“ und den Partyrocker „My Kinda Party“. Alle live aufgeführten Songs zeigen, daß es auf Jason Aldean Konzerten rauher zugeht und noch mehr auf die rockige Fahne gesetzt wird. Man kann förmlich spüren, wie es bei seinen Auftritten abgeht. Man verspürt die unbändige Lust, bei nächster Gelegenheit eine dieser Konzerte zu besuchen.
„Macon“ ist ein sehr starkes Country Rock Album (das Follow Up „Georgia“ steht auch schon fast in den Startlöchern) eines begnadeten Musikers und Sängers. Auch wenn das Hauptaugenmerk natürlich in den Staaten liegt, müsste Jason Aldean auch alsbald overseas durch die Decke brechen. Von Michael Knox erstklassig produziert kann man Stadion-Rock Songs mit Country Einschlag und Barroom-Balladen nicht besser interpretieren. Ganz große Klasse !!
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