VÖ: 22.04.2022
Label: Broken Bow Records / BMG Rights Management
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Wie bereits angekündigt, veröffentlicht der US Country Rock-Star Jason Aldean nach dem im November 2021 erschienenen „Macon“ nun den zweiten Teil „Georgia“ des 10. Studioalbums „Macon, Georgia“. Seiner Heimat gewidmet. Und auch „Georgia“ enttäuscht nicht, knüpft nahtlos an den Vorgänger an und zeigt eindrucksvoll, warum Jason Aldean zumindest in den Staaten so erfolgreich ist. Auf Carrie Underwood, die noch auf „Macon“ ein Duett ablieferte, müssen wir zwar diesmal verzichten, aber auch so sind die 10 Songs von „Georgia“ gnadenlos gut.
Alles in allem ist der zweite Teil des Doppel-Albums etwas ruhiger geraten als der erste. So beginnt das Album mit Akustik-Gitarre beim Eröffnungsstück „Whiskey Me Away“ (toller Songtitel auch !). Schöner, balladesker Gesang setzt die herausragende Stimme von Jason Aldean gekonnt in Szene, im Verlauf wird der Song ein wenig flotter. Überhaupt sind es die starken Gitarrenmelodien, die bei Jason Aldean das Salz in der Suppe bedeuten. Grandios, wie bei „State I’m In“ neben entspannter Atmosphäre urplötzlich aufrockende Gitarrenklänge aufkeimen.
Daß Jason Aldean neben den Country Charts durchaus auch die Hitparaden poppigerer Genres aufmischen kann, zeigt beispielsweise „The Trouble With A Heartbreak“. Verzerrter Gesang und Drumbeats, sowie etwaige Keyboard-Samples passen gut zum eingängigen Refrain. Viel Echo im Background schweift Aldean hier vom reinen Country Rock ab und legt ungleich mehr Pop-Appeal an den Tag. Auch „Midnight And Missin‘ You“, sowie „Ain’t Enough Cowboy“ beherbergen einiges an poppigen Klängen, obwohl hier wieder mehr in Richtung Country Rock tendiert wird.
Bei „God Made Airplanes“ eröffnet ein Flugzeug die flotte Nummer mit starkem Gitarrensolo. Bei „Holy Water“ gerät man ob des verträumten Refrains und elegischer Gitarre in wunderbar romantische Stimmung, während das folgende „Rock And Roll Cowboy“ dem Titel entsprechend ungleich rockiger rüberkommt. Den Abschluß des regulären Albums übernimmt „Your Mama“, das mit Slide Gitarre und ruhigem Gesang zu einer fast schon besinnlichen Ballade auswächst.
Wie auch schon bei „Macon“ gibt’s obendrein noch fünf Live-Aufnahmen aus vier verschiedenen Locations. Weitere Belege, wie es bei Konzerten von Jason Aldean zugeht, nämlich vornehmlich rockig interpretierend, und mit den entsprechend enthusiastischen Zuschauerreaktionen Zeugnisse bester Unterhaltung.
„Georgia“ besticht genauso wie „Macon“ durch tollen Gesang, eingängige Refrains, hervorragend, fast schon country-untypische Gitarrenarbeit und einen super Sound. Auch wenn es hier und da ein wenig poppiger zugeht, kann jeder einzelne Song absolut überzeugen und könnte dem Country-Rocker Jason Aldean die nächste Platinauszeichnung bescheren. Auch wenn wir die beiden Scheiben getrennt besprochen haben, funktioniert das Ganze auch als Doppel-Album. Trotz der fast halbjährigen Veröffentlichungs-Unterschiede. Es wird Zeit, daß der Junge auch über’m Teich durch die Decke bricht.
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