VÖ: 23.10.2020
Label: InsideOut Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Der englische Musiker und Sänger Jakko M Jakszyk, der eigentlich gebürtig Michael Lee Curran heißt, blickt auf eine lange Karriere zurück. Viele Engagements seit den frühen 70ern haben ihm gerade im Bereich der anspruchsvollen Rockmusik einiges an Ansehen eingebracht. Seit 2010 ist er zudem Mitglied von King Crimson und Robert Fripp hat auf seinem neuesten Solo-Werk „Secret & Lies“ auch die ein oder ander Gitarrenpassage übernommen. Das Schaffen von Jakko zu umschreiben, würde hier zu weit führen. Mit zu vielen renommierten Künstlern hat er zusammengearbeitet und auch auf dem neuen Album hat er sich zahlreiche, namhafte Künstler hinzugeholt.
„Secret & Lies“ ist ein Album geworden, das auf der einen Seite viele ruhige Momente und balladeske Themen bietet, auf der anderen Seite einige Songs im Gepäck hat, die sperriger geraten sind und durchaus auch mal einen King Crimson-Touch beinhalten. So startet der Opener „Before I Met You“ mit groovigen Rhythmen und sofort fällt der einfühlsam warme Gesang von Jakko auf. Aber der Song liefert auch krude Töne, vertracktere Momente und enthält mitunter so etwas wie Session-Charakter. Kein roter Faden ist erkennbar. Auch das ein Querverweis zu King Crimson.
Doch schon mit der zweiten Nummer, „The Trouble With Angels“, stellen sich ruhige, balladeske Momente ein. Akustik-Gitarre ist das vorherrschende Element und der Gesang wirkt nochmal ein paar Grad wärmer. Leichte Weltmusik Klänge verzaubern „Fools Mandate“ mit viel Percussion und teils verzerrtem, teils schönem Gesang. Das Gitarrensolo ist dagegen recht frickelig geraten.
Zwei reine Instrumentals hat „Secret & Lies“ zu bieten. Zum einen das epochal beginnende, symphonisch belastete „Secrets, Lies & Broken Memories“, zum anderen das elegische, mit Piano und Mundharmonika verwöhnende „Trading Borders“. Künstler wie Mark King und Tony Levin am Bass, Peter Hammill mit kurzen Gitarrentupfern und Gesangslinien, Gavin Harrison und Al Murray für die nicht gerade omnipräsenten Drumeinspielungen, geben sich die Klinke in die Hand. Besonders auffallend sind diese nicht. Schon eher fällt da das Mitwirken von John Thirkle an der Trompete und Mel Colins (Saxophon) auf, vor allem beim reichlich jazzigen Abschlußsong „Separation“, ursprünglich für King Crimson geschrieben.
Der Rest ist ein Potpourrie aus ruhigen Stücken mit Balladencharakter („The Rotters Club Is Closing Down“, „Under Lock & Key“) und sperrigeren, uneingängigeren Songs („Uncertain Times“). Sicherlich ein gutes Album, das Progfans aller Schichten ansprechen sollte, aber auch keine großen Songs beinhaltet, an die man sich in Jahren noch erinnern wird. Einfach ein gutklassiges Solowerk eines verdienten Künstlers halt.
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