VÖ: 04.12.2020
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 / 10
Hamburg ist eine Metal-Hochburg, man denke nur an Helloween, Gamma Ray und andere. Aus Hamburg kommen auch Iron Savior. Seit 1996 wurde in regelmäßigen Abständen Studio-Alben veröffentlicht. Nach dem überragenden “Kill Or Get Killed”, steht nun mit “Skycrest” der Nachfolger in den Startlöchern. Aber die Produktion stand unter keinem guten Stern, Krankheit und die Corona Pandemie verzögerten immer wieder die Aufnahmen. Aber trotz alledem legte die Band ihren Fokus nicht auf die negativen Ereignisse. Nein, all das schweißte die Truppe nur noch mehr zusammen.
Das Intro “The Guardian” führt hin zum Titelsong “Skycrest”. Keine symphonische Verspieltheit, keine Sound-Experimente, sondern Steigerungsrennen der Saiten-Fraktion. Also genau der richtige Sound zu Beginn. Der Titelsong ist dann typischer Power Metal deutscher Prägung. Aber der Titelsong muss nicht immer der beste des Albums sein. Schon beim Nachfolger “Our Time Has Come” kann die Gitarrenarbeit noch mehr überzeugen. Dazu ein Refrain zum Mitsingen, mit genialem Chorus. Diese werden von den Hamburgern auch ganz großgeschrieben, wie man sich bei “Hellbreaker” oder auch beim Hard Rocker “Souleater” überzeugen kann. Und stets ohne übermäßigen epischen Bombast.
Bei “Welcome To The New World” sind dann einige elektronische Spielereien zu hören. Diese sind zwar dezent, aber Iron Savior sollten trotzdem darauf verzichten. Und die Refrain-Zeile “Welcome to the nightmare” ist eine klare Ansage, welche neue Welt wohl gemeint ist. Bei “There Can Be Only One” und “Silver Bullet” kann man das eine oder andere filigrane Gitarren-Solo hören. Beide Songs werden zudem auch mit hohem Tempo gespielt. Bei “Raise The Flag” wildern die Musiker dann erneut in Hard Rock Gefilden. Einer der Höhepunkte ist das Airplay taugliche “End Of The Rainbow”. Ganz im Stile der 80er Jahre Stadion-Hymnen. Den Refrain muss man einfach genießen.
Kurz vor Schluss beglücken Iron Savior ihre Fans mit der gefühlvollen Ballade “Ease Your Pain”. Feuerzeuge an! Der Rausschmeißer “Ode To The Brave” ist dann noch einmal ein amtlicher Nackenbrecher. Sehr gut geeignet, um sein mehr oder weniger vorhandenes Haupthaar kreisen zu lassen.
“Scycrest” ist ein mehr als würdiger Nachfolger von “Kill Or Get Killed”. Haben die Hamburger überhaupt jemals ein schlechtes Album veröffentlicht? Ich denke nicht. Kurz vor dem Ende des Chaosjahres 2020 ist dieses Album noch einmal ein echter Lichtblick. Trotz oder gerade wegen Corona? Wie auch immer. Mit diesem Album sollten sich Iron Savior einen Spitzenplatz im deutschen ja auch im internationalen Heavy Metal sichern können. Es ist an der Zeit, die Band in den Metal-Olymp zu hieven.
Diese Review ist offiziell erschienen durch Rainer Kerber bei KEEP ON ROCKIN' MAGAZINE
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