VÖ: 06.10.2023
Label: AFM Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Musiker und vor allem Labels sprechen ja gerne vom reifsten Werk einer Band, wenn es um das neue Album geht. Oft kann man hier aber das Wort „reif“ gegen „routiniert“ austauschen. So auch beim neuen Dreher von Iron Savior „Firestar“. Prinzipiell gibt es bei den neuen elf Songs wenig Neues zu entdecken und alles klingt irgendwie ähnlich zu den Songs ab dem Album „The Landing“ von 2011.
Ich habe Iron Savior damals mit dem Album „Dark Assault“ entdeckt und war vor allem von dem Gitarrensound begeistert. Dieser ist auch auf „Firestar“ nach wie vor vorhanden. Klar, die beiden Gitarristen Joachim Küstner und (Sänger) Piet Sielck sind auch nach wie vor dabei. Dennoch ist die Band in den letzten Jahren doch von diesem recht brachial teutonischen (Power)Metal-Sound hin zum mit vielen hymnischen Chören gespickten Powermetal europäischer Prägung übergegangen.
Und diese Chöre sind es dann auch, welche die Songs austauschbarer machen. Nach dem obligatorischen Intro „The Titan“ setzt der Opener „Curse Of The Machinery“ zunächst noch old-schoolige Iron Savior Duftmarken und hätte auch auf den frühen Alben stehen können. Doch schon „In The Real Of Heavy Metal“ kommt gewollt aufgesetzter daher, nicht zuletzt wegen dem doch platkativ platten Refrain.
Piet Sielck’s Gesang erkennt man natürlich sofort, obwohl sich mittlerweile auch mal ein klein wenig Hansi Kürsch Timbre mit einschleicht. Und wie angesprochen, der Gitarrensound als Trademark von Iron Savior ist nach wie vor erstklassig. Lediglich in der Songstruktur wird halt immer mehr auf diese Refrain-Hymnen gesetzt. Zum Glück noch nicht so ausgeprägte Tra-la-la-Gesänge wie bei Helloween oder Gamma Ray. Aber, irgendwie bewegen sich die Hamburg langsam dorthin.
Bitte nicht falsch verstehen….Songs wie „Through The Fires Of Hell“, „Across The Wastelands“ und die härteste Nummer, der Rausschmeßer „Together As One“ sind gute Songs und machen sich auch live bestimmt gut. Mitsingen kann man auch nach kurzer Zeit aufgrund der einprägsamen Refrains….somit alles richtig gemacht (?). Nun ja, Iron Savior Fans werden auch „Firestar“ wieder abfeiern und der geneigte Fan deutschen Powermetals bekommt genug neues Futter, um über den Winter zu kommen. Es krankt halt bei der Band wie beispielsweise bei Primal Fear auch daran, daß im Powermetal so gut wie alles gesagt ist und was soll man da auch noch neu erfinden ?
Routiniertes Album also von Iron Savior, die mit Chören und leichten Keyboard-Backs weiter den zuletzt eingeschlagenen Weg gehen. Innovationen gibt’s wenig, qualitativ hochwertig gespielten Powermetal schon.
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