VÖ: 23.02.2024
Label: Dying Victim Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Die spanischen Speed Metaller Iron Curtain haben es endlich mal geschafft. Nicht nur wegen des kultigen und reißerischen Artworks. Nein, auch die Songs und der Sound sind nach vier Alben und etlichen EP’s und Demos endlich im oberen Regal angekommen. Den stark ausgeprägten Motörhead und Tank Einfluss hat man ein wenig zurückgefahren, ohne gänzlich darauf zu verzichten. Acht echte Kracher haben es auf „Savage Dawn“, so der Titel des neuen Werks, geschafft. Zudem ein stimmiges Intro, sowie Outro.
Nach dem etwas beängstigenden, futuristischen Intro („The Aftermath“) schrauben die Spanier den Energielevel bei „Devil’s Eyes“ gleich atemberaubend hoch. Teils fühlt man sich an kanadische Größen wie Exciter oder Razor erinnert, dann wiederum an ungestüme Jungs wie frühe Enforcer, Stallion und Co. Sänger Mike Leprosy lässt erneut nichts anbrennen und intoniert mit Inbrunst und amtlichen Shouts. Den Lemmy-Faktor hat er diesmal erfreulicherweise stark zurückgeschraubt. Diesen findet man dennoch beispielsweise bei „Rattlesnake“, einer aufpolierten Version des Songs von der vorhergehenden „Metal Gladiator“-EP.
Iron Curtain überzeugen auf dem neuen Album quer durch die Bank mit jedem Song. Nicht zuletzt, weil man sich immer wieder abwechslungsreiche Gimmicks und Sounds einfallen lässt. So stimmt Wolfsgeheul den Hörer bei „Thy Wolf“ zum Vollmond-Speed ein und schließt den Track mit Höllengelächter, das ein wenig an Super Mario’s Bowser erinnert, ab. Bei „Tyger Speed“ ist der Name absolut Programm. Überzeugt mit speediger Raffinesse und Shout Refrain, ein wenig im „Ram It Down“-Stil, der sofort in die Beine geht.
Anders als bei den straighten Abgehstücken wie „Gypsy Rocker“ und „Evil Is Everywhere“ ist es der Song „Калашников 47“ der am meisten aus dem Rahmen fällt. Nicht, weil die Band hier ganz anders tönt, sondern weil mit 7 ½ Minuten viel passiert und zwischendurch auch mal Don Kosaken-Chöre unterhalten. Auf jeden Fall ist die Nummer auch ein wenig gemäßigter und geht als reinrassiger Heavy Metal im Riot, Judas Priest oder Grave Digger Stil durch.
„Jericho Trumpet (Stuka)“ setzt seine Duftmarken mit Kampfflieger-Geräuschen und kracht ansonsten fulminant ins Gebälk. Speed Metal vom Allerfeinsten. Wie gesagt, der Sound zeigt sich endlich mal der Band würdig. Die Drums (Moroco) knallen wuchtig. Die Riffs (Juanma Fernandez) sind mit Kompetenz und harter Filigranität gesegnet, ein ungestümes, unkontrolliertes Drauflos-Shreddern gibt es nicht. Alles sauber gespielt, ohne dabei den gewissen Grad an Räudigkeit zu verlieren.
Mit „Savage Dawn“ katapultieren sich Iron Curtain in eine absolut höhere Liga und bringen Songs mit, die einem so schnell nicht aus dem Kopf gehen. Speed Metal, kurze Thrash-Versatzstücke, einiges an traditionellem Stahl und immer noch ein wenig Motörhead-Luft sorgen für ein rundum gelungenes Album für Fans von traditionell schnellem Stahl. So muß es weitergehen, Jungs !!
Olaf Metalbrett (Freitag, 19 Januar 2024 09:23)
Nü, des is jo subber gemacht. Der Bandname fetzt och.
Nisch woar.