VÖ: 24.01.2020
Label: Iron Shield Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Nach der ersten „Burst The Curse“ - EP im Frühjahr dieses Jahres, ist „Eden“ nun die logische Fortsetzung als erstes Full Length Album der bayrischen Kapelle Invictus. Denn auch auf dem Vollzeit-Debut nimmt man sich vornehmlich dem hanseatischen Metal zum Zeitpunkt Mitte bis Ende der 80er Jahre an. Helloween und Gamma Ray kann man hier sicherlich als Einflüsse nennen, dennoch haben auch die Touren dieses Jahr mit Bands wie Visigoth, Jag Panzer und Vulture soundmäßig auf die Band abgefärbt.
Die Vocals von Nicolas Peter klingen typisch teutonisch und erinnern ein ums andere Mal im Nachgang durchaus an Kiske, allerdings in einer Light-Version. Denn den Umfang des ehemaligen Helloween Sängers erreicht Nicolas logischerweise nicht. Dennoch ist der Gesang recht kernig, wirkt nie aufgesetzt und passt gut zu den 10 neuen Kompositionen (plus Intro). Das Gitarren-Duo Fabio Winter und Andreas Honsberg weiß, wie man echtmetallische Riffs in Szene setzt, ohne jetzt die ganz großen Technikfreaks zu sein. Einfach stimmiges, erdiges Gitarrenspiel mit reichlich Hooklines und kurzen Soli,
Nach besagtem Intro haben Invictus allerdings den meiner Meinung nach schwächsten Song „The Hammer“ gleich an den Anfang gesetzt. Zwar geht dieser gleich flott von der Hand, aber der Refrain wirkt ein wenig naiv und klischeehaft. Dies wird aber bereits mit dem folgenden „Inside Your Head“ besser und die Nummer ertönt ungleich reifer. Irgendwie hat man das Gefühl, der Opener war noch ein Überbleibsel der Anfangszeit, den man unbedingt noch verwerten wollte. Egal, die Folge sind krachige, fetzige Teutonenmetal-Weisen der Marke „The Garden of Eden“ und „Through The Storm“.
Mit „Livin' In The Future“ feiern Invictus quasi ihr eigenen „Future World“ und mit „Styx“ hat man gar eine fast Helloween-typische Ballade im Gepäck. Das alles passt wunderbar zusammen und hat neben dem nostalgischen Faktor einen immerwährend zeitlosen Reiz. Zwar gibt es im Bereich Songwriting, gerade wenn man sich das Ausgangs-Triple „Break The Chains“, „Insomnia“ und „Burning Empire“ vor Ohren hält, noch Luft nach oben, dennoch sind die Jungs aus Mering bei Augsburg für das Gründungsjahr 2017 schon reichlich weit.
Wer also schon mit der EP warm geworden ist, macht auch mit „Eden“ keinen Fehler. Herzblut-Metal im 80er Stil mit viel Hingabe zu Helloween/Gamma Ray Frühphasen. Noch ist's nicht der Garten Eden des Metal bzw. der ganz große Wurf, aber Invictus machen sich langsam aber sicher auf die Socken, mit ihrer Musik mehr durchzustarten. Die Zusammenarbeit mit Iron Shield Records zeugt hierfür zudem für eine ausgzeichnete Wahl.
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