VÖ: 29.04.2022
Label: Witches Brew
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Auf die Band Insulter aus Friedrichsdorf in Hessen bin ich durch den Moderator eines Radiosenders aufmerksam geworden. Flugs die Band angeschrieben und auch prompt deren neues Album „…to the Last !“ zur Rezension erhalten. Viel Informationen über die Band liefert das Beiblatt nun nicht gerade, nur so viel, daß es sich bei Insulter um ein Trio handelt, das neue Album wohl das dritte in der Karriere der Jungs ist und man sich musikalisch in der Black-/Thrash-/Death-Metal Ecke bewegt.
Und die Musik von Insulter ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Mit „Rebel At Heart“ beginnt man recht blackmetallisch mit schnellen Drums, aber auch galoppierenden Riffs. Die heiseren Aggro Vocals von Sänger/Gitarrist A.Patrolator passen hervorragend zur mitunter räudigen Art und Weise der Songs. Dennoch gibt’s zwischendurch auch mal feinen Melodic Groove zu hören. Der Refrain wiederum bedient sich feinster Death-Metal Kunst. Insulter beschränken sich also nicht nur auf heftige Klänge, sondern zeigen auch Vielfältigkeit, indem man immer mal wieder das Tempo verschleppt und nahezu in doomige Bereiche vordringt. Das schleppende Riff und die wuchtigen Drums von Infernal Firedemon (na ja, gab schon bessere Pseudonyme) belegen dies bei „Coarsening“ zu Beginn. Der Song wird aber rasch schneller und thrashiger inklusive amtlichem Shout-Refrain.
Auch „Where Nature Dares“ startet doomig und geht in schnelles Riifing und Drumspiel über. Die Vocals werden beinahe herausgespuckt, ein wuchtiger Thrash-Groove verzückt. Ein wenig überraschend haben sich Insulter mit Anotoine Volat (Electic Shock, Silver Wind, Sacral Night) einen Gastsänger hinzugeholt, der mit Klargesang auf Abwechslung setzt. Irgendwie passt das zwar, der Gesang klingt aber ein wenig weinerlich. Aber ein Beweis, daß sich die Hessen nicht limitieren und immer mal etwas einfallen lassen.
Es folgt eine ganze Batterie an heftigen und schnellen Death-/Thrash Abfahrten. „Ripper“ mit spitzen Schreien, „When Lightning Strikes“ mit heiserem Aggro Gesang, das rasante „Hunt For The Wolf“ mit hartem Groove und frickeligem Gitarrensolo, sowie das soundgewaltige „Iconophobia“ mit erneuten Shout-Vocals und einem reichlich verspielten Gitarrenpart sind allesamt sauber gespielte und durchaus auch gut ins Ohr gehende Wuchtbrummen, die alles mit sich bringen, was man von dieser Art von Musik erwartet.
Zum Abschluß gibt’s mit dem Titelsong „…to the Last!“ noch einen heavy Groover mit ein wenig an Lemmy erinnernden Gesang. Allerdings schneller und thrashiger gespielt als es Motörhead je waren. Dennoch merkt man, daß Insulter auch von dieser Band Einflüsse gezogen haben.
Insulter gehören in dieser Form sicher zur upper class der deutschen Death-/Thrash Szene und es verwundert schon, warum die Band noch nicht bekannter geworden ist. Das kann aber definitiv noch werden, wenn man solch starke Alben wie „…to the Last !“ auch zukünftig auf die Hörerschaft loslässt.
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