VÖ: 11.11.2021
Label: Independent
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Die österreichischen Modern Metaller In Somnia haben es bisher noch nicht so richtig aus einem Insider-Tip herausgeschafft. Dabei kommt nun mit „Harlequin“ bereits das dritte Album der Band heraus. Vielleicht liegt es daran, daß neben starken Songs bisher auch immer ein paar belanglosere Stücke die Scheiben füllten. Ein durchgehend überzeugendes Album gab’s also noch nicht von In Somnia.
Der erneute Anlauf heißt nun „Harlequin“ und beinhaltet neun neue Songs modernen Metals, der meist in der Melo-Death Ecke aufkeimt. Einiges erinnert dabei an alte In Flames, was ja sicherlich keine schlechte Referenz ist. So startet das Album mit „Rollercoaster“ auch in dieser Art. Wuchtig und mit modern gespielten Riffs, sowie dem Wechsel von Brüllvocals und gemäßigt rauher Stimme von Sänger Simon Andreas Brunner. Auch Keyboards finden sich im Background immer wieder begleitend ein. Ob diese Keyboards nach wie vor von Dominik Senfter gespielt werden wie beim Debut „Withered-Frozen-Perished“ weiß ich nicht, ein Keyboarder wird im aktuellen Line Up nicht genannt.
Das folgende „Guillotine“ wildert ebenso in hartem Melodeath, das rasante Tempo und das Gitarrenspiel von Andreas Wibmer inklusive melodischem Solo erzeugen aber eine stilistische Nähe zu Bands a’la Children Of Bodom. Die für In Flames typischen Uffta-Riffs findet man dann wieder beispielsweise bei „Crossing Styx“ und „The Void“. Teilweise liefert Simon heftige Screams ab und der Gesang wird auch immer mal wieder verzerrt.
Mit frickeligen Gitarren und Stakkato Riffs beginnt das Titelstück „Harlequin“, bei dem überraschenderweise immer ein Piano im Hintergrund zu hören ist. Der Refrain kommt hochmelodisch rüber und besitzt somit leichte Hitqualitäten. Dafür wirkt das Gitarrensolo ein wenig schräg. Piano + Kreischgesang im Duett (!!), sowie verzerrte Gitarrenrhythmen erlebt man beim Stampfer „Onomatopoesis“. Die Abschlußnummer „Ripping the Veil“ mutiert nach langsamem Start in eine schnelle Modern Metal Abfahrt mit erneut verzerrtem Gesang.
„Harlequin“ schafft es diesmal, den Qualitätslevel der Songs auf dem kompletten Album gleich hoch zu halten. Die Stücke laufen allesamt gut in’s Ohr und dürften jedem Fan melodischen Death Metals mit moderner Schlagseite gefallen. Auf jeden Fall ist dieses Album für die Österreicher ein guter Schritt nach vorne, zum wahren Knalleralbum hat’s aber noch nicht gereicht.
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