IN MOTION - Thriving Force

Tracklist:

  • Inception
  • Thrive
  • I Bleed Worlds
  • The Dyeing Of Spheres Pt. 1
  • The  Dyeing Of Spheres Pt. 2
  • Utopia
  • Lunar
  • Always In Motion
  • Solar

Info:

VÖ:  22.02.2019

Label:  Freya Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



In Motion sind ein belgisches Progressive Thrash-Melodeath Projekt des Gitarristen Tom Tee, der unter anderem auch in Bands wie Thorium, 23 Acez und Quantum Fantay spielt. Verschiedene Stilarten sind also sein Ding und für In Motion hat er sich gleich eine ganze Latte von Mitmusikern gesucht. Gerade im Bereich Gesang findet man so illustre Gestalten wie Björn Strid (Soilwork), David Davidson (Revocation) oder Mike Slembrouck (After All). Hier wird schon klar, daß die Ausrichtung weit in den Melodeath Stil reicht. Und gegrowlt und gebrüllt wird auf dem Debut „Thriving Force“ zur Genüge.

 

Einfach ist die Musik von In Motion keinesfalls. Nach dem ruhigen Intro „Inception“ beweist das gleich der eigentliche Opener „Thrive“. Typisch harte Progmetal-Riffs treffen auf Stakkato-Rhythmen in bester Thrash Manier. Growls von Davidson und Gebrüll von Strid treffen auf cleane Vocals. Meister Tee himself steuert ein melodisches Solo bei.

 

„I Bleed Worlds“ ändert nicht viel. Ruhigem Beginn folgen Maschinengewehr-Riffs und auch hier geben Growls die gesangliche Marschrichtung vor. Ein ruhiges Break wird nötig und ein entspannter Part mit leichten Marsch-Drums glätten die harschen Vocals. Immer wieder zeigen die Gitarristen Tom Tee und sein Saiten-Partner Hans Oudenaerd virtuose Qualitäten und frickeln sich diverse Parts zusammen. Dies trägt zur allgemeinen Bewunderung des Könnens bei, belebt die Songs in Sachen Eingängigkeit aber nicht wirklich. Denn daran fehlt es den Tracks meist. Die harten, in Thrash und Melodeath wildernden Parts stehen ruhigen, gediegenen Rhythmen gegenüber, bilden aber keine wirkliche Einheit. Fast könnte man den Begriff Stückwerk verwenden, denn vieles wirkt wie im Baukastensystem zusammengeschustert.

 

Mal nimmt sich Tom Tee sich die Freiheit, in Power Metal Melodien überzugehen („Utopia“), mal gibt man sich groovig und atmosphärisch („The Dyeing Of Spheres Pt. 2“). Grundprinzipiell bleibts aber bei der Melange von Prog-Thrash mit Melodeath. Mit „Always In Motion“ hauen die Musiker einen über 18-minütigen Koloss raus, der natürlich die meiste Abwechslung birgt, aber auch am besten zeigt, woran es den Kompositionen fehlt. Melodische Chöre, ein Part a'la Yes, ruhige und verträumte Passagen, viel zeugt von Anspruch. Aber die Frickeleien reissen vieles auseinander, was gerade anfängt zusammenzuwachsen. Interessant ist aber nach einem urplötzlich auftretenden Gewitter-Grollen das unerwartet auftauchende Saxophon Solo von Gregg Rossetti. Guter Longtrack, aber auch mit zwiespältigen Parts.

 

Umrahmt wird dieser Longtrack noch von zwei kurzen Instrumentals. „Lunar“ überzeugt mit Akustik-Gitarre und symphonsichem Charakter durch Celli-Klänge (Karolina Prieels) sowie Violine (David Van Ransbeek). „Solar“ klingt im Prinzip ähnlich mit den gleichen Musikern, ergänzt durch erneutes Saxophon.

 

„Thriving Force“ ist durchaus ein ambitioniertes Werk auf Basis progressiven Thrash-u. Melodeath-Metals. Überzeugende Melodien stehen sperrigen und teilweise auch song-killenden Rhythmen und Soli gegenüber. Eine Mixtur die zwar meist funktioniert, gelegentlich aber auch etwas ärgert. Dennoch kann man Tom Tee eine gelungene Scheibe attestieren, die aber durchaus Platz für Schönheitskorrekturen lässt.  



Kommentar schreiben

Kommentare: 0