VÖ: 06.07.2018
Label: Nuclear Blast
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Neun Jahre ist es her, daß die norwegische Black Metal Institution Immortal ihr letztes Album „All Shall Fall“ herausgebracht hat. Damals noch in anderer Besetzung mit Abbath am Mikro. Nach langen Streitereien um den Bandnamen und dem Zerwürfnis zwischen Abbath und Demonaz (guitars), hat sich letztgenannter mittlerweile durchgesetzt und zusammen mit Drummer Horgh unter dem Immortal Banner ein neues Album, „Northern Chaos Gods“, eingefräst.
Demonaz übernimmt neben der Gitarre nun auch den Gesang, wodurch das markante Black Metal Geknurre von Abbath somit natürlich fehlt. Dennoch ist die Stimme von Demonaz der von Abbath nicht unähnlich und die 8 neuen Songs bringen durchaus alles mit, was man von Immortal erwartet.
Da Demonaz schon immer für das Songwriting zuständig war, lässt man auch auf „Northern Chaos Gods“ nichts anbrennen. Der Sound von Immortal wird durch Produzent Peter Tägtgren (der auch als Gastmusiker, Bassist genannt wird) wuchtig und majestätisch in Szene gesetzt. Trademarks, die man von Immortal schon immer kennt und trotzdem klirrende, nordische Kälte konservieren. Das verdeutlicht gleich der Opener und Titeltrack. Schneller Black Metal mit typischen Immortal-Riffs, kurzen Breaks und unglaublich dominanten Drums bzw. mächtigen Beats. Knallharter Einstieg ins neue Album.
„Into Battle Ride“ kommt dagegen grooviger (wenn man das so nennen darf) mit sägenden Gitarren rüber und entpuppt sich als höllische Abfahrt. Mit „Gates of Blashyrkh“ landen Immortal dann den ersten Epic Black Metal Treffer, sehr drumintensiv mit langsameren (auch mal kurz melodischen) Power Passagen. „Grim and Dark“ besitzt ebenfalls einen wuchtigen Beginn, feuert mit schnellen Blasts aus allen Rohren, behauptet sich erneut mit groovigen Riffs und herrscht mit heftigen Toms.
„Called to Ice“ ist dagegen eine durchgehend schnelle Nummer, pausenlos drückendes Inferno. Erneut sehr episch und in bester „At the Heart of Winter“ Manier ertönt das soundgewaltige „Where Mountains Rise“. Eine wahrer Black Metal Stampfer mit schnellen Passagen. „Blacker of Worlds“ ist danach nochmals ein schnelles Geschoss mit etwaigem dramatischen Midtempo Part, die ideale Vorbereitung zum Albumhöhepunkt, dem abschließenden „Mighty Ravendark“. Dieses 9-minütige Black Metal Meisterwerk beginnt langsam, beinhaltet erneut diese typsichen „At the Heart of Winter“ - Vibes und wechselt zwischen heroisch-gewaltig und nach Breaks melodischen Gitarrenklängen. Erneut mit hervorragendem Drumspiel gesegnet kann man von einem wahren, harten Epos sprechen.
„Northern Chaos Gods“ setzt eine echte Duftmarke im Black Metal der heutigen Zeit. Meiner Meinung nach haben wir es mit dem stärksten Album von Immortal seit „At the Heart of Winter“ zu tun und tönt homogener, soundtechnisch besser und erhabener als die letzten Alben. Ein starkes Ausrufezeichen von Demonaz und Horgh, es geht auch ohne Abbath hervorragend.
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