VÖ: 21.09.2018
Label: Eigenvertrieb
Autor: MC Lucius
Bewertung: 9 / 10
Icarus Dive ist ein Quartett aus Guildford in der Grafschaft Surrey in Südostengland. Ihren musikalischen Feinschliff bekamen die Jungs aber an der Uni im nordenglischen Leeds, wo Joe Crook (Leadvocals, Gitarre), Harry Crowe (Bass, Vocals) und Louis Nanke - Mannell (Drums) gemeinsam einen Sound erschufen, der sie irgendwo zwischen System Of A Down, Alter Bridge, Radiohead und Muse einsortiert. Alternative, hin und wieder mit progressiven Einschüben, wandeln sie jedoch nicht nur auf den vorgezeichneten Pfaden, sondern probieren sich auch abseits davon aus, um zu zeigen, dass sie eigenständig handeln. Komplettiert wird der Vierer von Gitarrist Alex McCallum.
"Hydra" ist ein Opener par excellence, kraftvoll, kantig, mit überraschenden Tempiwechseln und einem leichten Queen Drill. "Murder And Lies" beginnt verhalten, schleicht wie eine Schlange durchs Gras um dann urplötzlich zuzubeissen. Subtil - hintergründig erinnert mich "Mesmerised" ein wenig an Fischer Z Anfang der Achtziger, auch Crook's Stimme lässt hie und da an John Watts denken. Die typisch britische Komplexität in der Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die 16 Minuten dieser EP, da macht auch der Rausschmeißer "The New Gods" keine Ausnahme, welcher derart abrupt endet, dass man zunächst denkt, Hoppla, warum hör ich nichts mehr. Doch der Song macht einfach so, völlig unerwartet, Schluss.
"Among The Stars" zeigt in vier Stücken auf, welch unglaubliches Potential in den Engländern steckt. Bleibt zu hoffen, dass sie ihren rauhen, ungeschliffenen Sound auch dann beibehalten, wenn sie vielleicht irgendwann einmal bei einem Major Label unter Vertrag stehen sollten. Unterstützung hätten sie jedenfalls verdient. "Among The Thorns" ist ein beachtliches Debüt.
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