VÖ: 25.09.2020
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5/ 10
Die aus Brittany/Frankreich stammenden Hexecutor sind noch relative Frischlinge in der Szene. Zwar hat man ein paar Demos und 2016 auch schon ein Album („Poison, Lust and Damnation“) herausgebracht, dennoch dümpelt man noch immer im tiefsten Underground herum. Musikalisch liegt die Basis der Franzosen in der 80er Speed Metal Szene verwurzelt. Immer wieder werden Erinnerungen an die frühen Destruction wach, wenn man einige der acht neuen Songs hört.
Dabei sollen Hexecutor auf dem neuen Album viel mehr Einflüsse integrieren und um einiges epischer unterwegs sein, als zuvor. Da sich etliche Songs über die 7-Minuten-Grenze bewegen, kann man das bei „Beyond Any Human Conception Of Knowledge“, so der umfangreiche neue Albumtitel, bestätigen.
Mehr Informationen gibt es über Hexecutor kaum. Auch was Bandmitglieder, Besetzung betrifft, ist im Netz nichts zu erfahren (zumindest hab ich nichts gefunden). Egal, auf jeden Fall schreit sich der Sänger durch die meisten Songs wie Destruction's Schmier in seinen frühen Jahren. Äußerst räudiger Speed-/Thrash beherrschen Songs wie „Buried Alive With Her White Silk Dress“, „Kroez Er Fossen“ oder „Danse Macabre“. Die Gitarre schreddert kreuz und quer pfeilschnell alles platt, hier zählt eher Improvisation und Ungestümtheit anstelle von Technik. Trotzdem haben wir es hier keinesfalls mit schlechten Musikern zu tun.
Das beweist schon alleine das überraschend hochmelodische und sehr fein zusammengebastelte Instrumental „Brecheliant“, welches doch sage und schreibe die ein oder andere Gänsehaut verursacht. Hier merkt man dann auch, daß Hexecutor sich nicht nur auf Speed-/Thrash der 80er Jahre reduzieren lassen. Die Einflüsse reichen von der Basis Destruction/Slayer über klassischen, epischen Hard Rock /Metal wie Thin Lizzy oder Blue Öyster Cult bis hin zum krassen Gegensatz des ursprünglichen Black Metal der frühen Bathory-Sorte.
Immer wieder findet sich neben allem schnellen Geballer auch das ein oder andere Zitat wieder, das die Geschwindigkeit bremst und auf Grundlagen klassischer Zutaten die Songs interessant macht. Lyrisch erzählen die Franzosen aus der düsteren Geschichte ihrer Heimat, wenn ich das richtig verstehe. Fröhliches bleibt selbstredend außen vor.
Hexecutor sind für all diejenigen ein Fest, die mit Destruction, den Kanadiern Razor oder halt frühen Slayer gut können und trotzdem auch mal melodischeren Momenten nicht abgeneigt sind. Der Sound klingt ab und an auch typisch nach 80er. Manchmal etwas hölzern oder blechern, aber mit viel Old School Charme. Die Jungs kann man durchaus mal im Auge behalten.
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