VÖ: 16.09.2022
Label: Listenable Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7/ 10
Hetroertzen sind im Prinzip so etwas wie Veteranen der Black Metal Szene. Wurde die Band nämlich bereits 1997 gegründet (damals noch unter dem Namen Hhahda) benannte man sich im Jahr 2001 in Hetroertzen um. Ab diesem Zeitpunkt gab es bisher sechs Alben. Warum man die Band allerdings nicht näher kennt, könnte daran liegen, daß die Band aus Chile stammt und erst später nach Schweden übersiedelte. Keine guten Voraussetzungen für konstantes Schaffen und auch der Umstand, das man es mit extrem okkulten Black Metal zu tun hat, schränkt den Konsumentkreis wahrscheinlich ein.
Jetzt kommt mit „Phosphorus Vol. 1“ das siebte Werk heraus und wieder dreht sich alles um okkulte Themen wie die „Ecclesia Gnosticae“, die Tempelritter und vampireskes Gedankengut. Vertont in neun Songs (plus CD-Bonustrack) in ureigenster Black Metal Essenz. „The Arrival“ verheißt als düsteres Intro bereits Unheilvolles. Dieses erreicht uns dann gleich bei „Sea in Black“. Der Song kommt eher im primitiven Black Metal Stil rüber, wie man ihn von den 90ern her kennt. Die Drums scheppern blechern, die Gitarren sägen und der Gesang keift kratzig. Eher eine Besinnung auf die Anfangstage der Band vermute ich.
Doch bereits mit dem folgenden „The Hall Of Wonders“ wird das Gehörte ein wenig atmosphärischer, die Drums wuchtiger und sogar die ein oder andere Gitarrenmelodie schleicht sich ein. Der Gesang von Frater D (vermutlich ist dies noch der Sänger, das Infoblatt gibt diesbezüglich nichts her) kommt höllisch giftig und keifig, ähnelt in Folge immer wieder der Stimmfärbung von Erik Danielsson (Watain).
In Folge wechseln sich atmosphärische dichte Tracks („Absorption Of The Current“, „Et In Arcadio Ego“) mit stumpferen, fast Black’n Roll artigen Songs ab („Vultus Satani“). Für Black Metal Fans sicherlich ein gefundenes Fressen, für Zartbesaitete natürlich weniger. Das abschließende „Pantokrator“ umreißt letztendlich beide Welten von Hetroertzen und lässt zudem noch ein mystisch düsteres Outro integriert aufblitzen.
Hetroertzen sind in Black Metal Kreisen sicherlich eine Entdeckung wert, falls man sie noch nicht kennt. Die düster okkulten Themen werden authentisch rübergebracht, der Black Metal mal old schoolig, mal atmosphärischer inszeniert. Gesanglich lässt man leichte Vergleiche zu Watain zu, ohne allerdings deren Genialität im Ansatz zu erreichen. Schwarzmetalerl machen mit den Chilenen/Schweden aber definitiv nix verkehrt.