VÖ: 29.05.2015
Label: Nuclear Blast
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Irgendwie ist es ja so wie immer beim mittlerweile 15. Studioalbum von Helloween. Viele Songs machen einem Glauben, man hätte sie schon auf einem der Vorgängeralben gehört. Wenig Neues also, aber dies ist wohl der Band's gutes Recht.
Vielleicht hat man das Album aus diesem Grunde auch „My God-Given Right“ getauft.
Was hat man im Vorfeld nicht alles über das neue Album gelesen. Rückbesinnung auf alte Tage, dunklere Elemente wie zu „The Dark Ride“-Tagen.....alles irgendwo Schmonzens.
Mit „Heroes“ eröffnet man in gewohnter Weise mit einem typischen Helloween-Opener. Straight, speedig und kraftvoll. Aber, man muß sagen...es gab schon bessere Opener in der Vergangenheit der Band.
Auch ziemlich trademark-lastig ist das folgende „Battle's Won“. Nach einem hohen Schrei von Frontmann Andi Deris geht’s ebenfalls recht speedig zur Sache bevor man im Refrain in die bekannten Tra-La-La-Gesänge übergeht. Hier werden wieder viele Kinderlieder-Metal schreien....nicht ganz zu Unrecht. Der Song wirkt doch etwas zu sweet. Power Metal, der mit einem ansprechenden Twin-Guitar-Solo aufwartet.
Besser wird’s mit dem Titelsong „My God-Given Right“. Aus einer tollen einfachen Melodie entwickelt sich ein klasse Refrain, recht flott dargeboten. Hier zeigt sich, daß Weikath + Co durchaus noch in der Lage sind, spannendere Songs zu schreiben. So punktet man mit einem Break verzerrter Vocals, welche als spannende Weiterleitung zum erneuten Refrain dienen.
Aus den insgesamt 13 Songs sticht „Russian Roule“ heraus. Meiner Meinung nach der beste Track des Albums. Nach Wah-Wah-Beginn folgt ein recht harter Einstieg. Herausragend die dunklen, teils folkigen Gitarrenpassagen.
Auch „Like Everybody Else“ überzeugt als Halb-Ballade, die es von Helloween natürlich auf einem Album geben muß. Nicht zu sweet arrangiert, kann man nach leicht western-mäßigem Beginn und ruhigem Gesang dem hymnischen Charakter des Songs durchaus einiges abgewinnen.
Erwähnt werden muß zudem der Abschlußtrack „You, Still of War“. Mit über 7 Minuten der längste des Albums. Hier versucht die Band, Mystisches und Episches in den Song zu packen, um den Anspruch der eigenen Musik qualitativ zu erhöhen. Dies gelingt durchaus, vor allem mit den ungewohnten Keyboard-Passagen. Guter Song, auch wenn man zwischendurch in den eigenen Standard zurückfällt.
Übrigens hat Andi Deris jetzt auch sein eigenes „Future World“ bekommen. „Lost in America“ ähnelt dem Klassiker doch frappierend.
Somit bescheren uns Helloween mit „My God-Given Right“ ein solides Album mit einigen neuen Experimenten, aber auch vielen traditionellen und dadurch eben auch austauschbaren Songs.
Was mir ein bisschen fehlt, ist der ein oder andere Hit, den man auf den letzten Alben durchaus finden konnte. Hier taugt am Besten wohl noch „Battle's Won“, mit all den eingangs erwähnten Kritikpunkten.
Den Fans der Deris-Aera wird’s gefallen, die Old-School Helloween-Fans der Frühphase wohl immer weniger.
Ein Standardprodukt solider Art, wie man es aus dem Hause Helloween kennt.
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