VÖ: 07.04.023
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5/ 10
Mit „Oathbreaker“ erscheint dieser Tage das sechste Album der österreichischen Neo-Pagan-Metal Band Heathen Foray. Die Band, welche in ihren Songs heikle Themen wie Klimawandel, Unterdrückung, Ausbeutung und generell die Beerdigung der uns gegebenen Natur anklagt, kehrt mit dem neuen Album im Gegensatz zum düsteren Vorgänger „Weltenwandel“ (2020) wieder etwas zurück in ihre melodischere Anfangsphase der Alben „The Passage“ und „Armored Bards“.
Der Opener und Titeltrack „Oathbreaker“ knallt aber noch in bester Melodic Death Metal Manier ins Gebälk. Dabei wird gleich deutlich, daß Heathen Foray ab und zu munter englische und deutsche Lyrics vermischen. Steirisches Deutsch, um heimatverbunden zu bleiben, lassen sich die Jungs also als Gesangssprache nicht nehmen. Klingt vielleicht an manchen Stellen etwas komisch, wenn englisch mit deutsch abwechselt, aber ist auch irgendwie erfrischend. Der erste Track erinnert dabei musikalisch ein wenig an Bands wie Amon Amarth oder auch In Flames.
In Folge gibt es auch mal rein englischsprachiges zu hören („Raiment“), rein steirisch deutsches Dialekt („Ahnenreih“) oder, wie gesagt, halt im Mix. Die melodische Death Metal Basis wird durch folkische Elemente angereichert und wie beim tollen „Ahnenreih“ mit wunderbaren Gitarrenmelodien verfeinert. Dafür sorgen die beiden Gitarristen Jürgen Brüder und Alex Wildinger, die neben modern heftigen Riffs immer wieder für diese Melodiebögen sorgen. Dazu brüllt und keift sich Sänger Robert Schroll durch die Nummern. Keine unangenehme Stimme und der Pagan Ausrichtung von Heathen Foray sicherlich dienlich.
Mit „Leben“, „Allvoll“ und dem abschließenden „Covenant Of Swords“ haben die Österreicher noch einige weitere ausdrucksstarke Songs im Gepäck, die neben Death-Härte mit folkigen Klängen überzeugen. Angeblich wird die Musik von Heathen Foray von den Fans quasi als Soundtrack für die Fridays For Future-Bewegung angesehen. Ein Ausdruck der lyrischen Anwandung von Robert Schroll.
Aber auch Non-Aktivisten und Nicht-Veganer können sicherlich Heathen Foray einiges abgewinnen. Denn der Mix aus Melodic Death Metal, Pagen und Folk ist ausgeklügelt und gut zu konsumieren. Glücklicherweise im Sound fernab der vielen Mittelalter-Bands, darf „Oathbreaker“ als reifstes Produkt der bereits 2004 gegründeten Band angesehen werden und geht als Empfehlung an Genre-Fans raus. Abwechslungsreich und frisch, so klingen Heathen Foray anno 2023.