VÖ: 27.11.2020
Label: Nuclear Blast
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5/ 10
Vier Jahre nach ihrem letzten Album („The Concrete Confessional“) sind die US Hardcore Veteranen Hatebreed zurück mit dem insgesamt achten Studioalbum „Weight Of The False Self“. Und Sänger Jamey Jasta und Mannschaft zeigen erneut, wo das Non Plus Ultra des fetten Hardcore zu finden ist. Zwölf neue Prügeleinheiten haben die Amis eingetrümmert und wirken dabei trotz der Menge an Songs keinesfalls langweilig.
Denn die Nummern pendeln sich immer so um die 3-Minuten-Marke ein, dann ist praktisch alles gesagt, und die Erde verbrannt zurückgelassen. Neben dem gewohnt aggressiven Gebrüll von Jasta, der die Hassbatzen wie immer mit äußerster Inbrunst zum Besten gibt, sind es vor allem die beiden Gitarristen Frank Novinec und Wayne Lozinak, die mit ihren fulminanten Riff-Salven für wuchtige Abrisse sorgen. Matt Byrne an der Schießbude feuert dazu aus allen Rohren und Bassist Chris Beattie sorgt für die Basis amtlicher Pit-Atmosphäre.
Die ersten Nummern u. a. mit der Single „Instinctive (Slaughterlust)“ hauen allesamt voll ins Mett. Kaum wird von der vorgegebenen Richtung des aggressiven, recht schnellen Hardcore's abgewichen und man riecht förmlich den Schweiß der Menge, die dazu im Kreis zirkuliert und schubst. Auch wenn man das im Hardcore meist als nicht so wichtig ansieht, muß man Hatebreed definitiv musikalische Qualität attestieren, die wahrscheinlich in diesem Genre seines Gleichen sucht.
Ungefähr in der Mitte des Albums erlebt man neben dem Geballer auch mal eine kurz angerissene Melodie, gerade „This I Earned“ sticht dabei ein wenig heraus. Ohne dadurch auch nur einen Moment kommerziell zu wirken, sind solche Farbtupfer wie das Salz in der Suppe, das man für eine üppige Mahlzeit braucht, um die Teller leer zu essen.
Doch zum Ende hin lässt man keinerlei Kompromisse mehr zu. „Wings Of The Vulture“, „From Gold To Gray“ und „Invoking Dominance“ brettern wieder gnadenlos alles zurecht und hinterlassen den geneigten Hardcore-Fan geplättet und völlig bedient zurück. Besser kann man diese Musikart prinzipiell nicht spielen.
Hatebreed schießen gewohnt stark ihre Anklagen gegen die Weltsysteme und andere Widerlichkeiten in die Menge, sind meines Erachtens gerade in Sachen Gitarrenarbeit metallischer und stärker denn je und mit Jamey Jasta hat man immer noch einen grandiosen Brüllwürfel in den Reihen, der anscheinend nicht zu altern gewillt ist. Hardcore Fans kommen anno 2020 an Hatebreed mal wieder nicht vorbei und „Weight Of The False Self“ hat definitiv das Zeug zum kommenden Klassiker.
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