VÖ: 12.09.2019
Label: Glassville Records
Autor: Esther Kessel-Tamerus
Bewertung: 9/ 10
Hasse Fröberg hat besonders mit The Flower Kings viele Alben gemacht. Mit seiner Prog-Band Hasse Fröberg & Musical Companion hat er gerade sein viertes Album "Parallel Life" veröffentlicht. Das war eigentlich Zeit, denn das vorherige Album, HFMC, ist schon vier Jahre alt. Der Stil des wunderschönen Artworks zeigt bereits, dass dies das Werk von Ed Unitsky ist.
Der minimalistische Start von "Parallel Life" strahlt sofort in meinen Ohren. Der folgende Rock enthält unter anderem wundervolles Orgelspiel. In einem ruhigen Part erklingen die ersten Vokaltöne, zuerst als Instrument, das stimmt gut mit der Musik überein. Im ersten Satz wird die Social Media Revolution diskutiert. Die Lyrics sind einhergehend mit der Musik, die Klangqualität von all dem ist gut. Die Tonhöhenunterschiede in den Drums sind deutlich zu hören. Der Hintergrundgesang ist manchmal etwas süßlich, aber die Harmonie zwischen den Stimmen funktioniert. Die Abwechslung läuft manchmal glatt durch, manchmal spontan, aber immer passend.
Aufgrund der Anzahl der Drehungen und Wendungen ist der Übergang von einem Kapitel zum anderen nicht immer leicht zu hören. Die Verteilung der Instrumente ist nämlich sehr unterschiedlicher Natur. Mal wird ein Instrument in den Vordergrund geschoben, mal ein anderes. Köstliche Swing Parts sind mit leichteren / leisen Teilen durchsetzt. Die Anzahl der -Flächen ist in beiden Fällen oft recht hoch. Gesang und Musik bilden stets eine Einheit.
Einige Kapitel enthalten enormen Text. Kapitel IV "Hand to the Sky" dagegen enthält nur einen Satz, dafür aber einen wunderbar umfangreichen Instrumentalpart. Dieser beinhaltet starkes Gitarrenspiel und Keyboard-Arbeit, nach der man sich die Finger leckt. Der letzte Part ist ebenfalls fantastisch, kurz gesagt, es ist ein sehr beeindruckendes Epos.
Der Anfang von "Rain" wird minimalistisch gespielt und gesungen. Langsam kommen weitere Instrumente hinzu, das ehrliche Gefühl bleibt erhalten. Die ersten Lyrics flatterb rein, sie handeln vom verlorenen Kampf um's Überleben. Für eine Weile bleiben Tempo und Lautstärke ungefähr auf dem gleichen Niveau, dann werden beide erhöht. Die Backgroundvocals sind wortlos und haben erneut einen ziemlich süßen Klang, der die Emotionen verändert.
Die Worte "Du bist gegangen, ohne auf Wiedersehen zu sagen" werden herzzerreißend gesungen und ebenso gespielt, dies verstärkt die emotionale Entladung. Als die Musik wieder ruhiger wird, wiederholt man einige Lyricparts, woraufhin das Ganze einen etwas fröhlicheren Charakter annimmt. Leider endet der Song mit einem Fade-Out.
Zu Beginn von "Never Alone" ist die Melodie ruhig. Der Text handelt von der Liebe zu den Lieben. Die Besinnlichkeit ändert sich allerdings, als die Rhythmussektion prägnanter wird. Gute Wahl, weil dies verhindert, dass dieses Lied zu sweet wird. Die Glaubwürdigkeit bleibt auch beim Singen mit mehr Power immer erhalten. Während eines Instrumentalparts steigt das Tempo und die Lautstärke ändert sich immens. Das ist Prog mit einem großen P! Der Aufbau bis zum Ende ist super!
Aufgrund der leichten poppigen Struktur ist "All Those Faces" etwas weniger überraschend. In vielen Songs gibt es eine fantastische Dynamik durch das Schlagzeug, aber in "Friday" zum Beispiel ist dies weniger der Fall. Nichts als Lob, das gilt für die Rhythmus-Sektion, die Keyboard-Arbeit und das fantastische Gitarrenspiel, das oft aus mehreren Schichten besteht. Der Lead-Gesang, der Background-Gesang und die Kombination zwischen ihnen sind ebenfalls in Ordnung. Dies und die oben genannten Pluspunkte machen "Parallel Life" zu einem sehr guten Album.
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