VÖ: 16.09.2022
Label: Pride & Joy Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9/ 10
Unser Ascheberscher Jung‘, der Oliver, hat sich gedacht, es wäre mal wieder an der Zeit für ein neues Hartmann Album. Dem ersten nach dem 2018er „Hands On The Wheel“, der Compilation „15 Pearls and Gems“ (mit immerhin fünf neuen Songs im Jahr 2020) und den pandemiebedingten Einschränkungen im Live-Sektor. Viele kennen Oliver Hartmann wohl von seinem Mitwirken bei Avantasia und/oder der Pink Floyd-Verbeugung Echoes. Am besten erzählt sich die Geschichte von Oliver allerdings mit seinen (Solo)-Alben unter dem Banner Hartmann, unter welchem nun mit „Get Over It“ das zehnte Album erscheint.
Mit Stamm-Drummer Markus Kullmann, Bassist Armin Donderer, Gitarrist Mario Reck und einigen, weiteren Gastmusikern hat Oliver Hartmann elf neue Songs zusammengestellt, die wieder in feinster Melodic Classic-/Hard Rock Manier bleibenden Eindruck hinterlassen. Neben pfundigen Hard Rock Abfahrten wie dem Opener „Remedy“, dem man durchaus eine Whitesnake-Kante zusprechen kann, dem mit reichlich Magnum-Vibes ausgestatteten „One Step Behind“, dem man zudem zünftiges Orgelspiel im Background spendiert hat und dem fröhlich gestalteten Fußwipper „The Gun“ sind es immer auch wieder die ruhigeren, entspannteren Songs, die bei Hartmann das Salz in der Suppe ausmachen.
Hier zeigt sich erst recht die hervorragende Stimme von Oliver, die man als eine Mischung aus David Coverdale, Danny Bowes (Thunder) und Jorn Lande bezeichnen könnte. Völlig ausdrucksstarkes Timbre in der Stimme und ohne Einbußen, wenn es mal härter und flotter zugeht. Egal ob mal funkig mit rockigem Groove wie bei „What You Give Is What You Get“, balladesk und etwas poppiger wie beim Akustik-Gitarren Radio-Rocker „Can’t Keep Away From You“ und dem ruhigen „Stay True To Me“ mit reichlich hymnischem Refrain….Oliver Hartmann veredelt sämtliche Stilrichtungen mit seiner Stimme.
Als Gastsängerin zeigt sich übrigens auch Ina Morgan im Background ab und an. Ein weiterer Umstand, der dieses Album mit feinem Lokalkolorit schmückt. Zwar kann sie auf diesem Album nicht ihre wahre Gesangsstärke zeigen, dennoch eine feine Sache, daß Oliver dieses Mädel hinzugeholt hat. Ein Beispiel ihres Mitwirkens ist nachzuhören beim hmynisch melodischen „In Another Life“.
Zum Abschluß gibt’s mit „When We Were The Young“ noch einen mit leichten Country-Vibes und Banjo/Drums-Beginn gesegneten Rocker, der auf die eigene Jugend zurückblickt.
Oliver Hartmann hat für „Get Over It“ wieder völlig geschmackssicher komponiert. Die Songs sind allesamt natürlich keine neuen Innovationen, die Refrains meist übereingängig ins Ohr gehend, aber dennoch traumhaft inszeniert und absolut zeitlos. Das er zu den besten Stimmen im Rockzirkus zählt, zeigt Hartmann auch auf dem neuen Album wieder und wem dieses Album nicht gefällt, der hat mit Classic-/Hard Rock nichts am Hut. Alle anderen müssen bei „Get Over It“ ohne Wenn und Aber wieder zugreifen. Fantastisches Album.
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