VÖ: 02.08.2019
Label: Massacre Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 / 10
Was für eine Entwicklung – von Neuer Deutscher Härte zu knallhartem Heavy Metal. Für meinen Musikgeschmack eine äußerst positive Entwicklung. Die Rede ist von der Münchener Band Hammerschmitt, früher bekannt auch unter den Namen Pierrot. Schon mit dem 2016er Output “Still On Fire” hat mich das Quintett vollauf begeistert. Kurz darauf konnte ich die Band auch live erleben.
"Drei Jahre nach STILL ON FIRE.
Drei Jahre durch Himmel und Hölle.
Drei Jahre im Zweifel an das Gute, voller Wut, Krankheit und Schmerz, voller Hoffnung, Kampf und Leidenschaft. DR. EVIL wird autobiografisch.
DR. EVIL wird laut und authentisch.
DR. EVIL ist HAMMERSCHMITT!"
So kann man im Pressetext lesen. Es scheinen also keine leichten Jahre gewesen zu sein. Nun liegt mir der Nachfolger “Dr. Evil” zum Anhören vor. Hier ist mein Review.
Bereits beim Titelsong “Dr Evil” hauen uns die Schmitts die Riffs nur so um die Ohren. Die dämonische Lache am Schluss lässt mich an Alice Cooper denken. Auch einige Gesangspassagen klingen ein wenig nach dem Schockrocker. Hammerschmitt können auch großartige Gitarrensoli, und dass mit nur zwei Gitarren (Mr Cooper hat deren drei, zumindest live). Hammerschmitt 2019 sind äußerst abwechslungsreich. Ob rhythmisch riffend (“Restart Your Fire”) oder ruhig vor sich hin rockend (“Say My Name”), immer wieder gelingt es dem Quintett gute Laune-Musik mit dem Heavy Metal Sound zu verbinden. Bei “War” klingen die Gitarren teilweise richtig schön bluesig. Dazu gibt es einen eingängigen Mitsing-Refrain. Auch vor Speed Metal schrecken die Bajuwaren nicht zurück. “Metalized” haut regelrecht auf die Zwölf. Bei “Tonight” nehmen sie das Tempo ein klein wenig zurück, dafür überzeugen sie mit eingängigen Melodien und genialen Gitarrensoli.
Live ist das sicherlich ein Mitgröl-Song für die Fans. Manowar Gedächtnis-Riffs knallen beim Midtempo Stampfer “Lost In Gods” aus den Boxen. Auch auf eine Ballade muss der Hörer nicht verzichten, diese kommt als krönender Abschluss. “End Of Time” ist zum größtenteils minimalistisch mit Piano-Begleitung und dezenten Streichern. Nur kurz singen die Gitarren.
Es scheint eine Menge in den letzten drei Jahren im Hammerschmitt-Camp passiert zu sein. Wie auch immer, die Musiker wurden zu Höchstleitungen angestachelt. Mit Dr. Evil knüpfen sie nahtlos an “Still On Fire” an. Der Band ist erneut ein herausragendes Album gelungen. Um an den Auftaktsatz zu erinnern, es ist gut, dass sie zum Heavy Metal gefunden haben
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