VÖ: 20.01.2017
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bei Bands des Labels Pure Steel und seinen Sub-Labels weiß man oftmals nie, wo sie die entsprechende Band ausgegraben haben. Oft erscheinen hier Bands, die jahrzentelang in der Versenkung waren und die niemand mehr auf der Platte hatte. Doch hier handelt es sich um eine neue Band. Habitual Sins sind gewachsen aus den ehemaligen Icarus Witch Mitgliedern Matthew Bizilia (vocals, keyboards, bass) und Steve Pollick (guitars), welche massgeblich an den ersten drei bzw. vier Alben der US Band beteiligt waren. Mit Jim Dofka holte man sich einen dritten im Bunde ins Boot und nach Zeit längeren Abtastens veröffentlichen Habitual Sins nun ihr Debutalbum „Personal Demons“.
Geboten wird, wie könnte es anders sein, ebenfalls US Metal der soliden alten Schule. Oftmals erinnert man dabei an Metal Church, nicht nur des Gesangs wegen, der etwas an David Wayne (R.I.P.), aber auch in thrashigeren Momenten an Blitz Ellsworth (Overkill) erinnert. Der Opener „Ravens“ fährt diesbezüglich gleich begnadete US Metal Riffs auf und lässt für den geneigten Fan keinerlei Wünsche offen. Im Verlauf des Albums verhärtet sich bei mir allerdings der Verdacht, daß hier kein organischer Drummer am Werk ist, sondern die Parts einem Drumcomputer entnommen sind. Würde den Umstand, daß im Line Up auch kein wirklicher Drummer (lediglich Percussions durch Matthew Bilizia) genannt wird, erklären. Dies ist aber der einzige negative Knackpunkt der insgesamt 10 Songs, da das voranpeitschende Drumspiel zu gleichförmig wirkt.
Dagegen können die immer wieder göttlich vorgetragenen Riffsalven weitaus mehr punkten. „Far Beyond Hades“, „Down Here In Sodom“ oder „Watch The Fire Rise“ sind flotte US Metal Stücke der glorreichen End-Achtziger Zeit und spiegeln den wahren Geist einer Band wie Metal Church wieder. Desweiteren verlässt die Band ab und an den eingeschlagenen Pfad und operiert langsamer, doomiger mit mystisch verklärtem Einschlag. „I Pray For You“ oder „The Djinn“ sind solche Nummern bei denen auch mal leicht abendländische Töne aufkeimen.
In Summe haben wir es bei Habitual Sins mit einer Truppe aus erfahrenen Könnern zu tun und nicht von ungefähr gelten die ersten Icarus Witch Alben als Underground-Perlen der US Metal Neuzeit.
Habitual Sins knüpfen hier nahtlos an und lassen der Gemeinde einige erstklassige Songs mit denen man auch in Nostalgie schwelgen kann. Einziges Manko, wie erwähnt, die Drums. Wer darüber hinwegsehen kann und guten US Metal benötigt, darf sich Habitual Sins uneingeschränkt zulegen.
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