GURD - Hallucinations


Tracklist:

  • Merry Go Round
  • I Like The Pain
  • To The Floor
  • FEAR
  • Devil's Bread
  • Ghosts Of Black Holes
  • Out Of Hand
  • Ship In Distress
  • Taste For More
  • Egoist


Info:

VÖ:  23.09.2022

Label: Massacre Records


Video:


Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10



Lange Zeit war’s still um die Schweizer Thrasher Gurd. Das letzte Album („Fake“) stammt von 2014 und danach gab’s nur noch eine EP („Propaganda Baby“, 2018) und eine Compilation. Jetzt kehren die Jungs aber zurück mit einem neuen Werk. „Hallucinations“ dürfte dann das elfte Album der Band sein, wenn ich richtig informiert bin. Das bedeutet natürlich, daß Gurd schon lange in der Szene unterwegs sind und somit auf langjährige musikalische Erfahrung zurückblicken können.

 

Nicht umsonst ist Sänger/Gitarrist V.O. Pulver auch ein anerkannter Produzent (Destruction, Burning Witches, Emerald etc.), wo er diesen Erfahrungsschatz zum Tragen bringt. Auch für das neue Gurd Album hat er höchstpersönlich wieder die Regler bedient. Herausgekommen sind zehn Songs in typischer Gurd Art. Nach vorne preschender, angepisster Thrash Metal mit leichter Note zum Punk.

 

Wie um das zu unterstreichen, lassen Pulver und Co. beim Opener „Merry Go Round“ etwaige „Hey Ho, Let’s Go“-Chöre vom Stapel. Wer denkt dabei nicht an die seligen Ramones ? Der Song an sich ist ein gutes Beispiel für den unverfälschten, rohen Thrash, für den Gurd seit Anbeginn stehen. Auch die folgenden „I Like The Pain“ und das mega-aggressive „To The Floor“ glänzen durch ihre Derbheit mit dem markanten, giftigen Gesang von V.O, messerscharfen Riffs von Pat und ballernden Basics von Basser Franky, sowie Drummer Steve.

 

„Devil’s Bread“ nimmt sich thematisch der Geschichte des LSD’s an, die vor über 100 Jahren auf einer kleinen Insel vor Silizien durch die Kontamination von Roggen mit Muttekorn entstand. Wegweisend auch für den Albumtitel hier. Dieser Song und auch „FEAR“ zuvor bleiben musikalisch in der Aggro-Thrash-Spur, bevor es bei „Ghosts Of Black Holes“ zumindest gesanglich etwas gemäßigter zugeht.

 

Es folgen mit „Out Of Hand“, „Ship In Distress“ und „Taste For More“ immens groovige Nummern, die sich ein wenig von der flotten Ausrichtung, die bis dahin vorherrschte, absetzen. Klar, die Songs kommen nach wie vor roh und authentisch rüber, setzen aber mehr auf besagten Groove und eingängigere Refrains.

 

Mit dem Abschlußtrack „Egoist“ haben die Schweizer dann noch einen schleppend schweren Thrash-Koloss an Bord, der ein wenig aus dem Rahmen fällt, aber dennoch das Album spannend und eindringlich abrundet. 

 

 

Gurd sind zurück, wie man sie kennt. Geradeaus, kompromisslos und von roher, fast schon ungeschliffener Intensität. Daß das alles dennoch äußerst zeitgemäß klingt, ist auch der starken Produktion zu verdanken, welche die Old-School Attitüde bewahrt und dennoch modern genug ist, um es mit heutigen Standards aufzunehmen. „Hallucinations“ ist ein starkes Comeback-Album, wenn man so will und wird die Schweizer definitiv wieder für weitere Aktivitäten ins Gespräch bringen. Und da auch die ehemaligen Bandmitglieder Bruno Spring und Tommy B. jeweils ein Gastgitarrensolo beigetragen haben…coole Sache.



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