VÖ: 31.03.2020
Label: Eigenvertrieb
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Rush, Kobra and the Lotus, Exciter, Billy Talent, Annihilator, Unleash The Archers, … Die Liste namhafter Rock- und Metal Acts aus Kanada ließe sich beliebig fortsetzen. Graveyard Disciples hätte man möglicherweise hinzufügen können. Wenn Sie sich nicht unmittelbar nach der Fertigstellung des Debüts “Devil’s Night” wieder getrennt hätten. Persönliche Gründe führten zur Beendigung des Projekts, das im Oktober 2014 aus der Taufe gehoben worden war. In dieser Zeit hat hat die Band intensiv an diesem Album gearbeitet. Nun liegt es als Zeitzeugnis und Vermächtnis vor. Aber man sollte niemals nie sagen. Zumindest ein Teil der Musiker will an musikalischen Projekten weiterarbeiten. Schauen wir mal, was die Zukunft so bringt.
Gesamtspielzeit 33 Minuten und davon auch noch eine Minute Intro? “Among The Tombs” startet mit Synthie- und Piano-Klängen. Durchaus verzichtbar. Aber schon bei “Forsaken” wird man entschädigt. Klassischer Hard Rock mit einem sehr guten Sänger. Mit einer Stimme, wie sie durchaus zu Dark Rock Bands passen würde. Und ein Refrain, den man sofort mitsingen möchte. In der Mitte dann stampfende Riffs gefolgt von einem filigranen Gitarrensolo. Rocker Herz was willst Du mehr. Hier wird alles aufgeboten, was dem Klischee des Genres entspricht, aber ohne dabei peinlich oder gekünstelt zu klingen. Das setzt sich denn auch bei “Dark River” und “Mouth of the Lion” fort.
Eingängige aber vor allem auch abwechslungsreiche Melodien. Etwas ruhiger wird es bei beim hymnischen “Only Lovers Are Left Alive”. Doch die Ruhe ist nur kurz. Bei “Above & Beyond” gehen die Kanadier wieder in vollen. Auf ein gutes Rock-Album gehört natürlich eine Power-Ballade. Der Titelsong “Devil’s Night” ist ein Zwitter aus Power Ballade und Rock-Hymne. Danach rockt “What Gets Through” noch einmal richtig los, während das Outro “If It’s Over” eine klassische Ballade ist, sehr ruhig, mit Piano und Streichern sowie einigen Sound-Spielereien.
Es ist eigentlich bedauerlich, dass es diese Band inzwischen nicht mehr gibt. In diesem Quintett steckte wirklich viel Potential. Das Debüt ist rundum gelungen. Zeitlos schöne Songs, die die Atmosphäre der achtziger Jahre vermitteln, verfeinert mit einer Prise Dark Rock.