GRAVE DIGGER - Healed By Metal

Tracklist:

  • Healed By Metal
  • When Night Falls
  • Lawbreaker
  • Free Forever
  • Call For War
  • Ten Commandments Of Metal
  • The Hangman's Eye
  • Kill Ritual
  • Hallelujah
  • Laughing With The Dead

Info:

VÖ:  13.01.2017

Label:  Napalm Records

Bewertung:

Autor:  MC Lucius

Bewertung:  6,5 / 10



Hat Metal eine heilende Wirkung? Wenn es nach der neuen Scheibe von Grave Digger geht, dann auf jeden Fall. Voller Überzeugung haben sie ihre 18. Studioproduktion so genannt, und ebenso überzeugend kommt der stampfende, im Midtempo gehaltene Titelsong auch daher. Mehr Fahrt nehmen dann die nächsten Stücke "When Night Falls" und Lawbreaker" auf. Front Shouter Chris Boltendahl, der Anfang Januar seinen 55. Geburtstag feiert, hat nichts von der Power in seiner Stimme verloren, kein Krächzen, kein Flattern trübt seinen Vortrag der meist simpel gehaltenen Lyrics. Da geht's einfach nur straight auf die Zwölf und gut.

 

Im Hintergrund sorgen Tieftöner Jens Becker und Sticks Schwinger Stefan Arnold für einen unnachgiebigen Heavy - bis Speed Metal Rhythmus, über denen Axtschwinger Axel Ritt seine Gitarrenläufe kreisen lässt.

 

Die "Ten Commandments Of Metal" versprechen vom Titel her etwas mehr als sie schließlich halten können. Hier hatte ich ein epischeres, mit mehr Pathos gefülltes Arrangement erwartet. Der Track setzt sich zwar leicht von den meisten anderen Stücken auf dem Album ab, die eingeschlagenen Pfade aber verlässt auch er nicht.

 

Starkes Riffing zieht sich bis hierhin durch alle Stücke, manchmal, wie in "Hallelujah", erinnert es mich sehr an Accept. Und dann, mit dem letzten Song auf der Platte, "Laughing With The Dead", riskieren die Totengräber doch noch einen Blick über ihren eigenen Tellerrand. Zum einen das ruhige Intro, welches man sonst nirgends auf der Scheibe findet, dann das verschleppte Tempo und schließlich die Tatsache, dass sich hier mit 5 Minuten 15 der längste Track findet, während keines der anderen Lieder an die Vier Minuten Marke heranreicht. So kommt es, dass das Hörvergnügen nach gut 36 Minuten auch schon wieder beendet ist. Grave Digger's Nordrhein Westfälischer Kollege Axel Rudi Pell hätte da aus zehn Stücken locker eine Stunde und mehr rausgeholt.

 

Am Ende haben wir es hier mit einer Scheibe zu tun, die solides, geradeaus gerichtetes Metal Handwerk enthält. Nicht mehr und nicht weniger. Gut zum headbangen geeignet, aber der ganz große Heilungsprozess setzt bei "Healed By Metal" nicht zwingend ein.



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