VÖ: 21.04.2023
Label: GMR Music
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 7,5 / 10
Die schwedischen AOR-Rocker Grand Design wurden 2006 von Sänger und Produzent Pelle Saethan gegründet. Vier Jahre später wurde das Album Debüt „Time Elevation“ veröffentlicht. In regelmäßigen Abständen folgten weitere Alben. Somit ist das aktuelle Werk „Rawk“ bereits der sechste Output der Schweden. Als Gäste konnten Erik Grawsiö von den Landsleuten Månegarm und Veith Offenbächer von Dawn of Destiny gewonnen werden.
Mit „Tuff It Out“ gelingt den Schweden ein guter Einstieg in das aktuelle Album. Ein druckvoller Midtempo-Kracher. Bei „God Bless Rawk ’n‘ Roll“ wird noch eine Schippe draufgelegt. Hervorzuheben sind die Refrains, die man schnell mitsingen kann. Bei „Love Or A Fantasy“ und dem darauffolgenden „Your Luv Is Drivin‘ Me Crazy“ zeigen Grand Design ihre Vorliebe für melodischen AOR in der Tradition der 80er. „Desperate Hearts“ startet mit Keyboard-Spielereien und cleaner Gitarre. Was als Power-Ballade beginnt wird späterhin ebenfalls Midtempo AOR.
Und das setzt sich so fort bei „Dangerous Attraction“. Erst bei „We Were Born To Rawk n Roll“ knallt es etwas mehr. Der Einstieg in „Carry On My Wind“ mit den Tralala (der besser uhuhuhuh) Chorussen wirkt etwas kitschig. So langsam wird man das Gefühl nicht los, dass die einzelnen Songs sehr ähnlich klingen. Nächstes Beispiel gefällig? „Give It All Up For Luv“ schlägt genau in dieselbe Kerbe. Bei „Get Out“ gehen die Musiker wieder etwas härter und schneller zu Werke. Und auch der Schlusssong „In The H.E.A.T. Of The Nite“ bietet nicht viel neues.
Mit „Rawk“ haben Grand Design ein gefälliges AOR-Album vorgelegt. Der Sound ist nicht neu. So klangen vor vielen Jahren auch schon die Hamburger Rocker von Châlice. Sicherlich, man kann sich das Album schmerzfrei anhören, wenn man Fan von Songs ist, wie sie in den 80ern bei MTV in Heavy Rotation liefen (z.B. Def Leppard, KISS der 80er Jahre). Ich vermisse allerdings ein wenig die Innovationen. Alles wirkt ein wenig zu glattgebügelt. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Vor allem bei der Qualität der Musiker, wie sie hier zu hören ist.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN