GLOWING SHELTER - Odyssey

Tracklist:

  • Where I Belong
  • Revolution
  • Bullets
  • To The Edge
  • Home 
  • Much Stronger
  • Fear Has Gone
  • Beast
  • Who We Are
  • Another Day
  • Understand
  • Glass Not Empty

Info:

VÖ:  10.05.2019

Label:  Eigenregie


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung 8 / 10



Die Band Glowing Shelter spricht über ihren Musikstil prinzipiell von Alternative Rock und findet Bands wie Foo Fighters, Alter Bridge oder Volbeat gut. Das schiebt die Jungs aus der Schweiz aber eher in amerikanischen Hard Rock mit Alternative Anleihen. Und so klingt das Debut Album „Odyssey“ eher nach (amerikanischem) Hard Rock, denn nach alternativen Hüpf Kapellen. Was soll ich sagen, das steht der Band richtig, richtig gut.

 

Zwar klingt Sänger Sandro Kläusler in ruhigeren Momenten etwas dünn und eben wie ein typischer Alternative Rock Vokalist, wenn die Songs allerdings Fahrt aufnehmen (was sie fast immer tun), dann kann er durchaus ansprechend aggressiver werden und haut meist zum Ende der Songs amtliche Screams raus, die jeder Metal-Kapelle gut zu Gesicht stehen würden. Fantastisch bei Glowing Shelter sind aber die zwar meist einfach gestrickten, aber mit viel Pfeffer gewürzten Hard Rock Riffs, die nicht selten äußerst heavy rüberkommen. Hier macht Michael Schaller einen wirklich grandiosen Job und lässt die Songs ordentlich knallen. Ebenso treiben Basser Lukas Brunner und Drummer Daniel Schöni die Nummern mit ordentlicher Power an, so daß die 12 Songs mit Sicherheit auch denjenigen Hard Rockern gefallen dürften, die mit Alternative Bands weniger am Hut haben.

 

Nach dem recht modernen Opener „Where I Belong“, bei dem sofort ein starkes heavy Riff auffällt, gibt’s auch schon einen der bereits erwähnten Screams von Sandro, die immer so etwas wie das I-Tüpfelchen auf das Ganze bedeuten. Bereits der zweite Song „Revolution“ lässt das Moderne etwas außen vor und setzt auf coole Riffs, ein tolles Hard Rock Thema, intensive Gitarren und Rock'n Roll-lastige Rhythmen. Ein sägendes Gitarrensolo lässt vermuten, daß Michael Schaller seine Wurzeln eher im Hard'n Heavy Bereich hat, als sonst wo.

 

Das ein odere andere Mal scheinen dann doch auch mal die alternativen, moderen Inspirationen durch. Etwa beim mit pulsierenden Drums versehenen „To The Edge“ oder beim mit verzerrtem Gesang beginnenden , aber mit tollem Hard Rock Solo überzeugenden „Much Stronger“. Richtig tanzbar aufgrund eines abgehackten Gitarrenrhythmus und poppigem Refrain wird’s aber eigentlich nur bei „Another Day“, das nicht so recht zum Rest passen will.

 

Daß die Schweizer aber mitunter recht heavy und gar metallisch unterwegs sind, beweist am besten das mit intensivem Refrain versehene „Fear Has Gone“, bei dem Sandro für seine Verhältnisse sehr aggressiv am Mikro unterwegs ist.

 

Der Rest der fast ausnahmslos tollen Songs pendelt irgendwo dazwischen. Mal als speediger Riff Rock („Beast“), mal fröhlicher und teilweise balladesk („Home“). Witzig wird’s dann zum Abschluß, wenn Glowing Shelter mit „Glass Not Empty“ eine reinrassige Western-Rock-Nummer am Start haben. Etwas an alte Cinderella erinnernd, fühlt man sich sofort in den Saloon um die Ecke versetzt um einen weiteren Drink ordernd den Jungs beim vornehmlich mit Akustik-Gitarre versetzten Musizieren zu lauschen.

 

Das erste Album von Glowing Shelter ist alles andere als eine Odyssey. Von vorne bis hinten überzeugende Songs, die meiner Meinung nach mehr im amerikanischen Hard Rock zu Hause sind, denn in der Alternative/Modern Rock Szene. Ob sich beide Lager mit dem Sound jeweils identifizieren können, bleibt abzuwarten. Für mich passt alles wunderbar zusammen, der Cleangesang könnte ab und an mehr Power vertragen, aber ansonsten gibt' nichts zu meckern. Musikalisch bereits äußerst kompetent sind Glowing Shelter eine echte Entdeckung. Da freu'n wir uns doch glatt schon mal auf mehr !!



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