VÖ: 26.03.2021
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8/ 10
„Perserverance“ von 2015 war ein starkes US Power Metal Album von Zandelle und auch das bisher letzte Lebenszeichen der Band. Die Stärke von Zandelle lag nicht zuletzt an dem tollen Gesang von George Tsalikis, der einen ganz eigenen, markanten Akzent in der Stimme hat, irgendwo zwischen Epik und Prog. Und eben dieser George Tsalikis taucht jetzt wieder auf in Form seines zweiten Soloalbums „Return To Power“.
Und die Magie des Sängers ist sofort wieder da, sobald sein Gesang bei „Live To Ride“ einsetzt. Aber Vorsicht...George arbeitet hier auch mit sehr hoher Kopfstimme, was dem ein oder anderen vielleicht etwas zu piepsig erscheint. Auch ich musste da erst einmal schlucken, aber nach mehreren Durchläufen wird klar, daß dies genau so gewollt ist und praktisch unterschiedliche Charaktere darstellen soll. In Folge des Albums lässt George Tsalikis immer wieder diese hohe Kopfstimme mit einfließen, allerdings glücklicherweise weniger ausgeprägt.
„Return To Power“ schwankt dabei von reinrassigem Power Metal („Live To Ride“, „Burden Of Proof“) über epischen US Metal, der im Verlauf des Albums immer mehr die Oberhand gewinnt. Und obwohl George Tsalikis alle (!) Instrumente bis auf die Drums selbst eingespielt hat, klingt das Album nach einer richtigen Band in größerer Besetzung. Ok, die Technik macht's halt heutzutage möglich, dennoch ein faszinierender Umstand.
Mit „Stand My Ground“, dem balladesk beginnenden und immer epischer werdenden „In Memory“ und dem Abschluß- Drilling „The Demon Barber“, „Master Of The Sky“ und „The Dragon Has Fallen“, bei denen der Schuß Fantasy immer mehr zunimmt, werden alle Zweifel restlos ausgeräumt und George Tsalikis lässt mit seiner grandiosen Stimme fast schon Zandelle wiederaufleben. Erstaunlich auch, welch guter Gitarrist er zudem ist.
Fast eine Stunde lang lässt George Tsalikis fast schon Vergessenes wie Phönix aus der Asche steigen. Nach etwas zu powermetal-lastigem Beginn mit dem piepsigen Tralala-Opener, besinnt sich der Zandelle und ehemalige Gothic Knights-Frontmann auf seine Vergangenheit und kredenzt uns ein gutes Soloalbum auf der Basis klassischen Power- und epischen US Metals. Zwar erreicht „Return To Power“ nicht die Klasse der letzten Zandelle-Alben, dennoch fühlt sich der geneigte Fan sofort wieder wohl, wenn er dieses Album hört.
Und vielleicht wird’s ja auch bald mal wieder was mit Neuem der Hauptband ? Wir scharren schon mal mit den Hufen und danken dem guten George für dieses mehr als gute Lebenszeichen.
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