VÖ: 27.10.2023
Label: EL Puerto Records / Edel-KNM
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9/ 10
Es wurde aber auch Zeit. Zeit, das Jack The Riffer und seine Jungs von Generation Steel dem guten Vorgänger „The Eagle Will Rise“ nun ein neues Album nachlegen. Nach dem aufgestiegenen Adler gibt’s nun das Herz des Löwen. „Lionheart“ nennt sich der Dreher und wurde erneut von Uwe Lulis (Accept) produziert. Und der Stil der Band aus Wetzlar/Hessen hat sich glücklicherweise auch nicht geändert. Im Gegenteil, man konnte leichte songwriterische Wiederholungen des Vorgängeralbums ausmerzen und hat zehn neue Songs voller Frische, 80er German-Metal-Attitüde und coolen Refrains herausgebracht.
Rhythmus-Gitarrist Jack macht seinem Künstlernamen dabei alle Ehre und haut verdammt starke, manchmal einfache, manchmal versierte Riffs aus dem Ärmel, die einmal mehr an die Frühzeit von Accept erinnern. Sein Kompagnon an der Lead Guitar, Pascal Lorenz, kredenzt dazu die passenden, kompetenten Soli. Gut auch, das man Sänger Rio Ullrich wieder an Bord weiß. Er war, meine ich, mal kurzzeitig weg und hat im Vergleich zum Debut die kleinen Hansi Kürsch-Ähnlichkeiten mit Hilfe seiner hohen aber rauhen Stimme mehr in die US Metal Richtung der Marke Metal Church und Co. geschoben. Er klingt authentischer und passt wie Arsch auf Eimer zu dem 80er lastigen Generationen-Stahl.
Gleich der Opener „Baptized In Sorrow“ mutiert zum straighten Smasher, mit präsentem Bassspiel (Michael Kaspar), groovigen Drums (Chris Hauske) und den bereits angesprochenen, feinen Zutaten. Fetzige Refrains wie beim Titelstück „Lionheart“ oder „Executor“ sorgen für gen Himmel gereckte Fäuste und machen absolut Appetit auf Live-Shows der Hessen. Bestes Beispiel, wie man mit einfach gestrickten Groove-Riffs und Shout-Refrain eine geniale Nummer hinbekommt ist „Forevermore“. Einfach wunderbar, wie dieser Powersong in die Beine geht.
Mit „The Riffer“…äh, sorry…“The Ripper“ geht’s auch mal schleppender und düsterer zu, ohne die großartige Rhythmik und den Puls am klassisch teutonischen Metal der 80er zu vernachlässigen. Bei „Left Alone“ darf’s dann auch mal in Maßen melodischer werden und man schlendert hier mal kurz in Richtung Power Metal. Dafür feuert der Abschlußtrack „United“ wieder hart und rifflastig und vereint endgültig die Kuttenträger, die zwar mittlerweile meist ihre Haare verlieren aber dennoch zum Rübeschütteln eingeladen werden.
„Lionheart“ ist das Album von Generation Steel geworden, welches man sich als Nachfolger von „The Eagle Will Rise“ gewünscht hat. Zwar hat mir das Artwork des Debuts einen Tacken besser gefallen, dafür hat die Band kleine Schwächen beseitigt und einen 10er-Pack voller fantastisch erdiger, authentischer Songs hingelegt. Die Produktion tut ihr Übriges….das Metal Herz schlägt löwenstark.
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